Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.3 Punkte
Stimmenzahl: 3
Erwartet hatte man von den Dandy Warhols, um mal ehrlich mit sich und der Leserschaft zu sein (wobei man Ersteres ja ohnehin immer ist, oder? Und Zweiteres eigentlich auch.), nach dem sehr bescheidenen letzten Album „Odditorium Or Warlords of Mars“ und dem zumindest stark polarisierenden Album „Welcome to the Monkey House“ ja tendenziell wenig bis gar nichts mehr. Schon erstaunlich, eigentlich, waren die Dandy Warhols doch immerhin eine Band, die mit der Single „Not If You Were The Last Junkie On Earth“ ein sehr sehr süßes Versprechen abgaben, das sie mit dem Album „Come Down“ im Jahre 1998 auch nahezu einzulösen vermochten und vor allem mit dem Folgealbum „Thirteen Tales from Urban Bohemia“ im Jahr 2000 derart begeisterten, dass sie sich für den Rest dieses Milleniums im kollektiven Gedächtnis aller Liebhaber ernstzunehmender Rockmusik eintätowiert haben dürften. Dass die Hitsingle „Bohemian Like You“ daran zumindest mitverantwortlich ist, ist übrigens ein Fall für das "Lexikon der populären Irrtümer".
Nun also liegt „Earth To The Dandy Warhols“, das sechste Album der Band, vor - und die wichtigste Erkenntnis vorne weg: Mittlerweile ist tatsächlich der Name des Frontmannes das einzig Coole, was die Dandy Warhols noch zu bieten haben (Courtney Taylor-Taylor). Der Rest ist pures Muckertum, der Rede im Grunde nicht wert. Wobei wir es dann dennoch (kurz) tun werden, darüber reden also.
Der Klang dieser Platte ist, wie soll man es anders sagen, drogenvernebelt, das Songwriting uninspiriert bis mies, die Band mindestens gelangweilt, Courtney Taylor-Taylor dennoch irgendwie vollkommen übermütig. Einen guten Song gibt es eigentlich nicht, wobei es ohnehin schwer fällt, den teilweise ausufernden Stücken sieben bis 14 Minuten lang zu folgen. Dass das Album geschlagene 70 Minuten dauert, grenzt an versuchte Körperverletzung.
Insofern belassen wir es an diese Stelle dabei, denken an die guten alten Zeiten, ärgern uns nicht, dass WIR alt geworden sind, sondern eben Courtney Taylor-Taylor und verweisen auf den großen Jan Wigger, der es wie so oft treffender sagt als man selbst dies zu tun im Stande wäre: „Jammerschade“, so Wigger, „dass die Zweifler, Skeptiker und Dandy-Warhols-Ungläubigen nun wieder ungestraft sagen können, diese Band sei schon immer Mist gewesen.“ Stimmt nämlich nicht (siehe oben!)!
2 Punkte (von max. 15)
Daniel Höfelmann, 20.08.2008
TRACKLIST
1. The World The People Together (Come On)
2. Mission Control
3. Welcome To The Third World
4. Wasp In The Lotus
5. And Then I Dreamt Of Yes
6. Talk Radio
7. Love Song
8. Now You Love Me
9. Mis Amigos
10. The Legend Of The Last Of The Outlaw Truckers aka The Ballad Of Sheriff Shorty
11. Beast Of All Saints
12. Valerie Yum
13. Musee D'Nougat
[ *** Anspieltipps ]
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