Cd-Besprechung

The Concretes

The Concretes

Licking Fingers
  Vö: 14.03.2005

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  7.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Die achtköpfige Band THE CONCRETES aus Schweden startete als weibliches Trio in Stockholm. Die Aufnahme von musikfähigen Jungs ließ die Band auf ihre jetzige Größe anschwellen. Sängerin VICTORIA BERGSMAN prägt die Musik der CONCRETES jedoch weiterhin nachhaltig. Die Größe der Band verlangt von allen Mitgliedern Rücksicht, die durch die eingeführte "Band-Demokratie" gewährleistet wird. Alle Entscheidungen werden demokratisch abgestimmt, die Mehrheit setzt sich durch, außer ein Bandmitglied macht von seinem Vetorecht gebrauch. Mit dieser Strategie behindern sich THE CONCRETES nicht selbst, zumindest nicht was die Musik angeht.

Nach drei EPs und zwei Singles kommt nun ihr gleichnamiges Debutalbum heraus. Es erscheint auf dem Bandeigenen Label LICKING FINGERS. Nachdem THE CONCRETES kein Glück bei der Label-Suche hatten, gründeten sie schlicht ihr eigenes. Zwar hatten sie zwischenzeitlich einen Vertrag bei UP RECORDS und veröffentlichten eine Zusammenstellung der ersten beiden EPs in Amerika, durch den Tod des Gründers Takino mussten THE CONCRETES wieder auf ihr eigenes Label zurückgreifen.

Zusammen mit Produzent JARI HAAPALAINEN mieteten THE CONCRETES ein Haus samt Studio und spielten innerhalb von 5 Tagen das Album ein. Elf ruhige, teils melancholische Songs entstanden dabei.
Die Songs sind durchweg sehr einfach und schlicht gehalten. Nur wenig und begleitende Instrumentierung mit Stimme und Melodie im Vordergrund. Dabei bleibt ungeklärt, wie an dieser Musik 8 Menschen mitgewirkt haben ohne die sonst dabei entstehende instrumentelle Überlastung zu erzeugen.

"Say Something New" gehört zu den ruhigeren Songs auf dem Album, bei denen nicht die Instrumente, sondern die Stimme die Führung übernimmt. Zu dieser Kategorie gehören auch Songs, wie "Chico", "Foreign Country", "Lovin Kind" und "This One's For You".
Zu einer zweiten Kategorie gehören die Songs, die stark von den instrumentalen Untermalungen leben, sich aber rhythmisch und stimmlich kaum von den Songs der ersten Gruppe unterscheiden. "Lovin Kind", "New Friend", "Lonely As Can Be" und "Warm Night" gehören hier hinein.
"You Can't Hurry Love" ist durch Text, Stimme und schnellere Rhythmen um einiges spritziger.
Hier kann auch "Seems Fine" mithalten. Die rockigen Klänge fordern regelrecht zum Tanzbeinschwingen. Schade nur, dass diese Songs jeweils nur knapp über 2 Minuten lang sind.

Das Album ist, bis auf "You Can't Hurry Love" und "Seems Fine", die nur einen kleinen Teil des gesamten Albums ausmachen, sehr homogen. Die Songs ähneln sich sehr und die ruhige, melancholische Linie zieht sich bis zum Ende durch. Mehr von den spritzigen Songs und weniger von den Ruhigen hätte dem Album sehr gut getan. Die jetzige Zusammensetzung ist auf die Dauer zu anstrengend und bei dem Vorgeschmack durch die beiden Ausreißer etwas enttäuschend. Die gute Qualität der Songs ist unumstritten, kann aber dem Höreindruck nicht entgegentreten.

8 Punkte (von max. 15)

Maja Schwob, 12.03.2005

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