Cd-Besprechung

The Boss Hoss

Liberty Of Action - Black Edition

Island (Universal)
  Vö: 30.11.2012

Bewertung:  11 Punkte
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Mit ihrer rockig-rauchigen Cowboy-Attitüde haben sich The BossHoss über die Jahre in die Herzen der Rockmusik-Fans gespielt. Und dass die Musiker mit dieser Art äußerst erfolgreich sind, beweist auch die jetzt erscheinende Black Edition des 2011er Albums „Liberty Of Action“. Das sechste Studioalbum der Rock-Cowboys schoss Ende des letzten Jahres ohne Umweg in die Top Ten der deutschen Longplacharts und wurde mit Platin ausgezeichnet. Und da moderne Cowboys nicht ganz geschäftsuntüchtig sind, haben The BossHoss einfach noch einen drauf gesetzt. Gespickt mit 5 neuen Tracks und einer DVD erscheint nun „Liberty Of Action“ noch einmal als Black Edition.

Da mag man sich nun wundern wieso BossHoss ein Album noch einmal veröffentlichen. Nun ja, zum einen scheinen die Herren Hoss Power und Boss Burns noch nicht völlig mit der Teilnahme am TV-Format „Voice Of Germany“ ausgelastet zu sein, so daß sie selbst während dessen neue Songs aus dem Ärmel schütteln. Zum anderen sollten die neuen Songs auch weder im staubigen Cowboy-Nirvana verrotten oder als „Mini-EP“ untergehen. Na gut, eine ordentliche Dosis Geschäftssinn wird auch dahinter gesteckt haben, dass sich The BossHoss dazu entschieden haben das letzte Album aufzupolieren und samt DVD auf den Markt zu werfen. Auf der anderen Seite sprechen ausverkaufte Tourneen und ein Haufen mitgröhlender Metal-Fans auf dem Wacken Open Air ja auch irgendwie für sich.

Aber was ist jetzt eigentlich neu an „Liberty Of Action – Black Edition“? The BossHoss haben auf dem aufpolierten Re-Release zu den aktuellen Hits „Don’t Gimme That“ und „Deals With The Devil“ noch ein paar nette, bisher unveröffentlichte Remakes hinzugefügt. Dazu gehören der Gary Glitter-Song „Do You Wanna Touch Me?“, der John Lee Hooker-Klassiker „Mad Man Blues“ und die Velvet Underground-Hymne „Run Run Run“. Und da ein Remake alleine ja noch keine Kunst ist, haben sich The BossHoss Unterstützung bei erstklassigen Musikerkollegen, d.h. Kitty, Daisy & Lewis, The Eagles Of Death Metal und Triggerfinger eingeholt. Ebenso fand der aktuelle Titeltrack der Merzedes Benz Truck-Werbekampagne namens „Nothing But The Best“ einen Platz auf dem Silberling.

Und auch wenn man „Liberty Of Action – Black Edition“ schnell als Kommerzversuch verurteilen möchte, so muss man sich schon echt schwer damit tun, nicht dem chilligen old-school Cowboy-Rock nicht wenigstens ein bißchen zu verfallen. Für die Fans der deutschen Rock-Cowboys ist „Liberty Of Action – Black Edition“ alleine schon aufgrund der Bonus-Tracks und der Doku-DVD schon ein Must Have. Wem Hoss Power und Boss Burns bisher zu schmierig oder entspannt daher kamen, um echte Rocker zu sein, dem sei allerdings tatsächlich ein Durchlauf der DVD, und besonders der Band Rockumentary, zu empfehlen. Ehrlicher und natürlicher wird man die Musiker wohl kaum erleben können.

Nichts desto trotz bleibt bei „Liberty Of Action – Black Edition“ der fade Beigeschmack, dass The Boss Hoss aus ihrer Arbeit bei „The Voice Of Germany“ mehr herausschlagen wollen, als nur die reine Gage aus den Shows. Das wiederum ist echt schade, zumal die Musiker sich so weniger als großzügige Förderer von Musik-Neulingen präsentieren, wohl aber als knallharte Geschäftsmänner in Cowboy-Kostümen.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 02.12.2012

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