Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.4 Punkte
Stimmenzahl: 29
Es gibt da diese Anekdote, in der ein alter Gelehrter (so nennt man diese Leute dann immer) gefragt wird, warum man geliehene Bücher so selten zurückbekäme. Er antwortete: "Weil es leichter ist, die Bücher zu behalten, als das, was drin steht."
Jetzt liegt also das Buch von Daniel vor, bzw. das Debütalbum von The Book Of Daniel, “Songs For The Locust King”. Ein wirklich schönes ist es geworden, das man mit Sicherheit, bekäme man es geliehen, ungern, ähm, zurückgäbe.
Daniel Gustafsson heißt der Mann, der hinter dem Projekt steckt, ist 30 Jahre alt und kommt, ja, aus Schweden. Er klingt, irgendwie, wie eine Mischung aus Rufus Wainwright und Moneybrother. Letzterer baut ja seinen Ruhm hauptsächlich auf einer möglichst großen Anzahl von Instrumenten (vor allem einem Saxophon) und einem Hit auf („Reconsider Me“). Gustafsson nutzt ebenfalls in nahezu jedem Song ein Saxophon (und einiges mehr), und mit „The Camel Parade“ und „Deadringer Deadringer“ sind zumindest zwei potentielle Hits auf der Platte.
Wenn es um die nähere Beschreibung seines Albums geht, lassen wir den Künstler am Besten selbst zu Wort kommen, denn schöner kann man es eigentlich kaum sagen: „Nun, es [das Album] beginnt mit einem Gebet an einem Flughafen. Dann erzählt ein Betrunkener Lügengeschichten über seine angebliche Boxerkarriere und Kamele wandern in den Sonnenaufgang, während ein junger Mann einen Karton mit Erinnerungen füllt. Seine Ex-Freundin sitzt im Fernsehsessel und beobachtet ihn dabei. Dann geht es um einsame Dezembernächte und einen Hasenjungen, der durch die Straßen huscht, als ein "Wildhead“ sich einer Marschkapelle anschließt. In derselben Nacht befinden sich ein junger Taxifahrer und ein Mädchen, das Regentropfen zählt, im hinteren Teil einer Bar, während ein Schwarm Papiervögel auf dem Fenstersims landet. An der Wand schreit ein Graffiti, während ein verwirrter Grabsteindichter und ein Mädchen, das versucht, ihre Kalorienzufuhr mit Amphetaminen und Süßigkeiten zu kontrollieren, sich treffen, um gemeinsam das sonntägliche Baptistentreffen zu besuchen.“ Das verspricht doch, spannend zu werden… Geben wir ihm eine Chance! Oder besser: unsere Ohren!
10 Punkte (von max. 15)
Daniel Höfelmann, 16.11.2006
TRACKLIST
1. Early morning prayer
2. The camels parade***
3. Deadringer deadringer***
4. Busy bee
5. 3rd of December***
6. Rabbit boy
7. Dream on, wildhead
8. Paper birds
9. Hokus Pokus
10. Halleluja
[ *** Anspieltipps ]
Weitere Cd-Besprechungen und Stories
Leserkommentare
Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.
- Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.
BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT
Neue Beiträge im FORUM
- Pelicans Dyson Daniels Wounded 15.12.24, 16:32 // Danieldevon2
- Der letzte und der erste Song des Jahres... 14.12.24, 17:21 // duffytraciezs
- Geld 14.12.24, 17:14 // duffytraciezs
- Saufen für Profis 14.12.24, 17:08 // duffytraciezs
- What Manufacturer 14.12.24, 16:59 // duffytraciezs
- eigene Handschrift deuten 14.12.24, 16:51 // duffytraciezs
- eure namen auf japanisch 14.12.24, 16:45 // duffytraciezs
- Suche ähnliche Stimme wie.... 14.12.24, 16:40 // duffytraciezs
- Proteste in Burma 14.12.24, 16:29 // duffytraciezs
- The exceptionally unusual partnership 14.12.24, 16:14 // duffytraciezs