Cd-Besprechung

The Blood Brothers

Young Machetes

Cooperativ (Rough Trade)
  Vö: 17.11.2006

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  9.8 Punkte
Stimmenzahl: 48

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Schrille „Fire, Fire, Fire“-Schreie! So und also irgendwie erwartungsgemäß beginnt das neue, fünfte Album „Young Machetes“ von The Blood Brothers - zumindest dann, wenn man an die Anfänge der Band denkt, z.B. an das großartig-brachiale „Burn Piano Island, Burn“, in dem kein Stein auf dem anderen belassen wurde. Allerdings läutete ja schon das letzte Album, aus dem Jahr 2005, das Erwachsenwerden ein.

Will hier, wie auch bereits schon auf dem erwähnten "Crimes", heißen: Die Blood Brothers haben zwar nicht den Pop entdeckt, aber doch halbwegs herkömmliche Melodien und Songstrukturen, und auch der Gesang kann wieder ernsthaft als solcher bezeichnet werden.

Ernest Hemingway hat mal gesagt, dass es keine Altersweisheit gäbe – wenn man altert, werde man nicht weise, sondern nur vorsichtig. Diese Vorsicht ist vielleicht das Einzige, das man der Band mittlerweile vorwerfen kann. Denn auf der Überraschungseffekte-Skala wäre tatsächlich noch Luft nach oben gewesen.

Aber gut, die Platte hat all das, was bisherige Verehrer der Blood Brothers erwarten würden und ja auch zu Recht lieben: Wie angesprochen, das totale Chaos im Opener und einigen Songs mehr, mindestens einen veritablen Hit („Laser Life“), sogar Tom Waits-Anklänge im Schlussstück und immerhin 15 Songs. Damit fällt es sicher leicht, eben jene alten Hörer bei der Stange zu halten. Neue Hörerschichten werden aber wohl kaum erschlossen werden können. Aber vielleicht will man das im Alter ja auch gar nicht mehr.

10 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 17.11.2006

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