Cd-Besprechung
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Oh, wie zynisch man doch seinen eigenen Untergang feiern kann. The Animal Five zeigen uns mit ihrem Track „Sharks“, dass man überhaupt keine Panik schieben muss, wenn man von Haien aufgefressen wird: „Oho I’m drowning, shark infested waters“ (Man stelle sich das alles in einer doch eher auf Freude und etwas Langeweile schließenden Tonfall vor) Nun gut...Ist wohl alles Ansichtssache.
Ich, als Vertreter meiner Sicht, denkt bei mehrmaligem Hören der EP der Schweden The Animal Five an die Strokes. Ganz gewaltig an die Strokes. Zu gewaltig. Anstatt sich nämlich etwas neues, innovatives zu überlegen, schließen sich die fünf der Indie-Bolognese der Szene an und singen kräftig mit. Die Ursache dafür liegt wohl bei dem anscheinend sehr lange anhaltenden Boom dieser Szene. Oder the Animal Five sind (und das ist unwahrscheinlich aber nicht gleich unmöglich) schlicht und ergreifend zu spät mit ihrem Stil. Da der, der zu spät kommt das beste verpasst, haben sich Franz Ferdinand die Indie-Krone vorher geschnappt, oder die Strokes, oder die Kaiser Chiefs, oder Bloc Party, oder wie sie alle heißen. Ganz egal wie die Ursachen sind, die Folgen sind spürbar. Die EP zieht nämlich weitesgehend am Hörer vorbei, mit ihren tollen tanzbaren Rhythmen, ihrer so schönen jugendlichen Art und ihren sonst noch sehr gelungenen Merkmalen, die es vorher aber alle schon mal auf irgend einer anderen Platte gegeben hat.
Trotzdem ist die kurzlebige CD auf keinen Fall schlecht: Bereits der erste Song „Spareparts“ repräsentiert eine Band, die perfekt zusammen passt und Spaß an der Sache hat, was ja immer noch eine der wichtigsten Vorrausetzungen für ein gutes und geregeltes Musikerdasein ist. Eine gute musikalische Leistung unterstreicht diese Harmonie demnach noch zusätzlich. Nach dem Hören der Platte wird klar, dass vor allem der Sänger Martin von Inghardt seinen Job ohne wenn und aber sehr gut macht. Komplexe Melodieführungen und Tempoänderungen werden ohne Probleme gemeistert. Die EP ist schon ordentlich geworden, aber dennoch möchte man sich The Animal Five vorknöpfen, sie anschreien und ihnen befehlen, etwas anderes, besseres, innovativeres auszuprobieren. Da man sich aber nur die Menschen vornimmt, bei denen Hopfen und Malz noch nicht verloren ist, zeigt uns der Versuch The Animal Five zu Innovation „ganz zwanglos zu überreden“ eine Band, die als potentielle Anwärter groß und stilprägend werden könnte. Dafür müssen sie sich aber eben noch gewaltig anstrengen. Aber da sie alt sterben wollen („Live Fast And Die Old“) haben sie dafür ja noch genügend Zeit.
6 Punkte (von max. 15)
Julia Rebold, 18.05.2007
TRACKLIST
1. Spareparts
2. Sharks
3. Sonic Sea
4. Pixiedust
5. I Love Myself For Hating You
6. Live Fast Die Old
[ *** Anspieltipps ]
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