Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.3 Punkte
Stimmenzahl: 3
Und der Hype geht weiter. Androgyne Kindsmänner mit engen Hosen singen emotional von ihren zu engen Hosen. Das Wort „Emo“ ist verboten worden und wird deshalb durch Indie ersetzt.
Herauskommt „The Academy Is…“ und ihr neustes Album „Santi“.
Produziert wurde es von Butch Walker und das kann somit einer der Gründe sein, dass die amerikanischen Landeier ein gar nicht so schlechtes Werk abliefern.
Angesagte Bands wie The Killers, Panic! At The Disco und Fall Out Boy werden als Referenzen herangezogen, was auch größtenteils zutrifft und nicht unbedingt schlecht ist.
Doch irgendwie hat dieses momentane Erfolgskonzept immer ein und denselben Haken: Es wird bis zum Erbrechen kopiert und zum Schluss weiß man nicht mehr, wer Kopf der Bewegung war und wer nur Mitläufer ist und die Songideen lediglich abgekupfert hat.
The Academy Is… sind da so ein Zwischending. Einerseits haben sie gute Songansätze, andererseits klingen sie aber so austauschbar und unmarkant wie jede x-beliebige andere Band.
Hinzukommt, dass manchmal der Dampf einfach fehlt. Man wünscht sich, dass William Beckett und seine Mannen die Handbremse lockern und mal richtig die Sau raus lassen.
Und wenn dann hauptsächlich im präpubertären Falsett gejault wird, kann kein richtiger Druck entstehen. Aber eben diese schwachbrüstige und zerbrechliche Stimme in Kombination mit außer gewöhnlichen Songparts wie bei „Neighbors“ zaubert dann andererseits wieder so wundervolle Melodien wie bei „Sleeping with Giants (Lifetime)“ oder „Everything We Had“ raus.
The Academy Is… sind auf „Santi“ ein wenig Schatten und viel Licht. Das Licht ist jedoch nicht sonderlich hell und somit bleibt der spannende Kontrast etwas auf der Strecke.
Trotzdem sollten Hurricane oder Southsidegänger auf jeden Fall ein Ohr riskieren, denn das hier spricht genau diese Klientel an. Mehr über den Klee gelobt werden als Mando Diao und die Kaiser Chiefs kann man sowieso nicht. Viel schlechter sind The Academy Is… sicherlich nicht.
9 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 05.06.2007
TRACKLIST
1. Same Blood
2. LAX to O'Hare
3. We've Got a Big Mess on Our Hands
4. Sleeping with Giants (Lifetime)
5. Everything We Had
6. Bulls in Brooklyn
7. Neighbors
8. Seed
9. Chop Chop
10. You Might Have Noticed
11. Unexpected Places
[ *** Anspieltipps ]
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