Cd-Besprechung
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Ein wenig diabolisch, ein wenig illusionär und auch wenig mystisch scheint das Bild des Teufels, dem Höllenfürst zu sein. Ein bisschen davon scheint auch in Teufel, dem Frontmann von Corvus Corax und Tanzwut, zu stecken. Auch wenn er im wahren Leben tatsächlich kein bisschen dämonisch ist, so wurde dank seiner extravaganten Frisur der Teufel schnell zum Künstlernamen des Berliner Sängers ausgewählt. Kennt man ihn bisher als Sänger von Mittelalterock so überrascht der Teufel nun auf seinem Debütwerk mit durchaus elektronischen Düsterklängen und plastischen, ja fast ein bisschen philosophischen Texten, die hier und da ein wenig an Goethes Erben und Oswald Henkes durchaus eigenwilligen musikalischen Stil erinnern.
Eine Frage stellt sich natürlich vom ersten Moment an: Ist der Teufel mit seinem musikalischen Projekten nicht ausgelastet? Diese Frage lässt sich aber ganz klar verneinen, denn der Musiker hat während der Touren mit Tanzwut und Corvus Corax soviel erlebt, dass man damit ganz sicher etliche weitere Alben füllen könnte. Um die Inspirationen und musikalischen Ergüsse jetzt nicht in den Schränken verstauben zu lassen, war es fast logisch, dass diese auf einem eigenen Werk ans Tageslicht geholt werden mussten.
Für den Hörer bedeutet das Album „Absinth“ eine musikalische Reise in die Seele des Menschen, die sich mit tiefgründigen Ängsten, Emotionen und Gefühlen beschäftigt. Vielleicht ist daher auch der Titel des Albums nicht ganz falsch gewählt, denn Absinth gehört ja zu einem der Getränke dem bis heute der Ruf eines berauschenden Mittels nacheilt. Nun gut, ganz so berauschend ist das Album „Absinth“ nicht und auch wird man kaum auf die grüne Fee treffen, die einen in eine Phantasiewelt entführt. Dennoch wirken die Songs an einigen Stellen fesselnd.
Ganz leichte Kost ist Teufels „Absinth“ aber nicht. Bei fast allen Songs bedarf es einem zweiten oder dritten Durchlauf, um den Zugang zu den Texten zu bekommen. Die Melodien sind hingegen schön arrangiert und laden immer wieder mal zum tanzen ein. Insgesamt ist „Absinth“ wie schon das Getränk selbst, wohl eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die typischen eingängigen Mittelaltersongs á la Tanzwut und Corvus Corx findet man kaum. Überraschend ist allerdings die düster-elektronische Ader des Mittelaltermusikers, an die man sich aber noch ein wenig gewöhnen muss. „Absinth“ bedarf ganz sicher etwas der Gewöhnung bis man damit zu Recht kommt. Danach wird man sich allerdings über anständige, tanzbare Musik freuen können.
9 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 07.09.2010
TRACKLIST
01. Tritt Ein (Intro)
02. Der Fährmann
03. Der Todesengel***
04. Der Dürre König
05. Alles Nur Ein Traum
06. Den Speise Ich
07. Kalt Ist Mein Herz***
08. Neigt Euer Haupt
09. Absinth
10. Die Moritat Vom Mackie Messer
11. Tick Tick Tack
12. Schwefel
13. Komm Näher***
14. Hymnus Codex Gigas
15. Phantasien (Bonus)***
[ *** Anspieltipps ]
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