Cd-Besprechung
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Der Bandname legt es nicht unbdingt nahe, aber mit Tervingi haben wir mal wieder einen rein deutschsprachigen Vertreter vor uns, der mit "Gotensaga" nun sein Debütalbum auf den Weg bringt. Hinter der Band steht Ex-Lyfthrasyr-Gitarrist Johann Frey, der hier auch gleich den Gesang übernimmt und sich mit dem Ex-Belphegor-Drummer Tomasz "Nefastus" Janiszewski ein weiteres bekanntes Gesicht in die Band geholt hat.
Der eingangs erwähnte etwas ungewöhnlich anmutende Bandname stammt aus dem Gotischen und bedeutet soviel wie Waldleute - ein Name, den die Goten seinerzeit auch für ihren westgotischen Ableger verwandt hatten. Bandname und Albumtitel lassen also keinen Raum für Fehlinterpretationen: Auf dem Album dreht sich konzeptionell alles um die Goten.
Die musikalische Eingruppierung ist gar nicht so einfach. Unzweideutig Metal, mehr Heavy- als Death-Metal, melodisch und mit einem Keyboard-Teppich unterlegt. Beim ersten Anhören hatte ich ziemliche Probleme mit der Klangfarbe von Johanns Stimme, doch nach einigen Durchläufen habe ich mich daran gewöhnt. Was bleibt ist der Eindruck einer höchst eigenständigen Band, die mit ihrem deutschsprachigen (teilweise mit eingestreuten gotischen spoken words veredelten) Ansatz sicherlich alles andere als die kommerzielle Schiene verfolgt. Besonders hervorzuheben sind hierbei die extrem meldosisch und eingängig ausgefallenen Refrains, die das I-Tüpfelchen auf einem auch ansonsten sehr ansprechenden Songwriting darstellen. Letzteres ist nicht nur auf ein Instrument ausgerichtet, sondern setzt geschickt sowohl die Gitarre, das Keyboard als auch den Gesang jeweils abwechselnd in Szene. Dies führt neben den vielfältigen Tempoveränderungen zu einem sehr abwechslungsreich ausgefallenen Album, dass - mit puristischer Einfachheit ausgedrückt - einfach nur Spaß macht.
Auf Grund ihrer deutschsprachigen Ausrichtung werden Tervingi vermutlich überwiegend ein heimischen Phänomen bleiben, doch mit "Gotensaga" haben die Jungs erst einmal eine gute Referenz in der Hinterhand. MIt einigen Auftritten auf den einschlägigen Festivals sollte die Band sich rasch ihre Fanbasis erspielen können.
13 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 11.03.2013
TRACKLIST
1. Aufbruch zur großen Wanderung
2. Der Goten Eid
3. Die Seherin
4. Töchter Schnellen Wassers (***)
5. Der Hörner Ruf
6. Reka
7. Der Abschied (***)
8. Alewars Schmiede
9. Witirichs Recken
10. Stadt aus Asche (***)
11. Epilog
[ *** Anspieltipps ]
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