Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2
Tenacious D, das Power-Team, bestehend aus Kyle Gass und Jack Black! Beide Musiker, beide Schauspieler. Dadurch erklärt sich schon mal so einiges. Ihre Affinität zu Filmen zum Beispiel. Seitdem die beiden Multitalente im Jahre 2001 ihr Debutalbum rausbrachten, folgte 2003 „The Complete Masterworks I“, 2004 ein regulärer Kino-Film „Kings of Rock – Tenacious D“ und nun, 4 Jahre später, „The Complete Masterworks II“. Soviel Elan findet sich bei den wenigstens Bands.
Was erwartet man eigentlich von The D? Powermeddeliges Posergehabe, einen Haufen sexueller Anspielungen, Glorifizierung von Drogen, Schimpfwörter, viiiel Selbstironie, überhaupt eine ganze Menge Humor. Humor ist es wohl auch, was sie von vielen bierernsten Musikern unterscheidet. Gerade in der Metal-Szene ist Witz eher selten geworden. Versteht man allerdings den Witz bei The D nicht, findet man auch keinen Zugang zu dem Projekt.
Gut, versucht man es anders herum: was erwartet man nicht von den beiden? Langeweile oder Eitelkeit! Und man soll durch „The Complete Masterworks 2“ nicht enttäuscht werden!
Die Best-of DVD startet auf der Bühne in einem 08/15 Zimmer einer Wohnung. Wie soll man hier eigentlich würdig auftreten? Am besten man liegt versteckt unter Decken auf der Couch in der Mitte des Zimmers und lässt sich zuerst mal von den Rufen der Menge aus dem Schlaf reißen. Viele Musiker verschwenden einen nicht kleinen Teil ihrer Zeit damit, sich vor ihrem Auftritt erst mal Gesichter zu malen. Da wir hier aber bei The D sind, muss T-Shirt und Jeans reichen.
Dann legen die beiden im ausverkauften Morore Theater in Seattle, WA los. Die Show fand am 16/17 Februar 2007 statt, die Fertigstellung der DVD nahm also einige Zeit in Anspruch.
„Fuck the system!“ lautet die eindeutige Ansage und prompt landen sie in der Hölle. The D wären aber nicht The D, wenn sie sich davon runterziehen lassen würden! Der kleiner Ausflug dient Black und Gass dazu, eine Band zu gründen: „The Fellowship of the D“, bestehend aus Charly Chaplin, Colonel Sanders, „Anti“(-Christ), Gass und Black.
Die Bühne wird zum Schauplatz einer selbst gebauten Hölle. Schon die beste Band der Welt bemerkte einmal passend, dass der Rock die Welt regiert und The D würden im Leben nicht wiedersprechen! So singen sie denn ihre Oden an „The Metal“ und sind froh, dass er sich gegen Punk Rock, Grunge, Techno usw. durchsetzen konnte...
Die leckeren Pilze eingeworfen, geht’s weiter mit „Papagenu (He's my Sassafrass)“ mit Kyle an der Blockflöte und Allzweckwaffe „Lee“ im Riesenpilzkostüm.
Willkommen zum Showdown „Beelzeboss“, durch den JB & KG sich den Weg zurück zur Erde errocken wollen! Da es in der Hölle bekanntlich sehr warm ist, stillen The D ab und an ihren Durst. Und zwar womit? Richtig, mit purem „Rock Water!“. Der Teufel hat am Ende keine Chance und muss sich durch den Metal geschlagen geben.
Und natürlich dankt ein Mr Jack Black am Ende nicht nur seiner Band, sondern auch sich selbst.
Nichtsdestotrotz war die Show noch nicht komplett, denn schließlich fehlte bisher „der beste Song der Welt“! Zur Freude des ausverkauften Hauses folgte „Tribute“ aber auf den Fuß.
Mehr zu Tenacious D. (The Team!), gibt’s auf CD 2. Ein klares Statement, dass es die Band einzig und allein nur mit Kyle Gass und Jack Black gemeinsam gibt, was dummerweise von vielen Journalisten Amerikas unterschätzt wurde. Sehr zum Ärger der Band.
Auch bekommt man ein paar Einblicke, in die Familien der beiden Künstler und wieviel Herz hinter dem Projekt, und auch hinter jedem anderen Projekt an dem die beiden arbeiten, steckt!
Wen wundert's, dass eine so sympathische Kombo auch viele bekannte Namen zu ihrem Freundeskreis zählen kann. Um nur einige ganz wenige zu nennen:
Ben Stiller ist von Tenacious D derart begeistert, dass er beispielsweise deren Kino-Film „Kings of Rock – Tenacious D“ produzierte. Liam Lynch darf sich ebenfalls zu den Freunden von The D zählen, er führte bei dem Film, wie auch bei einigen Videos und Kurzfilmen, die Regie.
Nicht zuletzt verbindet das Team ein langjährige Freundschaft mit Multitalent Dave Grohl. Letzterer bemerkt auf „The Complete Masterworks II“ sehr passend zu The D: Ihr seid an einem Punkt angelangt, an dem ihr machen könnt was ihr wollt!
Wer also schon immer wissen wollte, warum Charly Chaplin in der Hölle ist und warum „Anti“ Aussieht wie „Jesus fucking Christ“ oder wer einfach nur mal 3 Stunden Spaß haben will, sollte sich das neuste Werk ansehen.
And if you try to fuck with them, they will fuck you too!
13 Punkte (von max. 15)
Conny König, 11.11.2008
TRACKLIST
"Full-Length Concert filmed at the Sold-Out Morore Theater in Seattle, WA, February 16-17, 2007"
Disc 1:
01 Kielbasa
02 History
03 Wonderboy
04 Dio
05 Lee
06 Saxaboom
07 The Road
08 Hell Movie Skit
09 Kickapoo
10 Karate
11 Dude (I Totally Miss You)
12 Kyle Quit The Band
13 Friendship
14 The Metal
15 Papagenu (He's y Sassafrass)
16 Master Exploder
17 Beelzeboss (The Final Showdown)
18 Double Team
19 F*** Her Gently
20 Tributic
21 Who Medley
Disc 2:
"D Tour A Tenacious Documentary"
Time Fixers (Video)
Classico (Video)
Late Night with Conan O'Brien
Master Exploder
MTV Movie Awards 2006
Friendship
Saturday Night Live The Metal
[ *** Anspieltipps ]
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