Cd-Besprechung

Tele

Wovon sollen wir leben

Tapete/Universal
  Vö: 04.10.2004

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  11.3 Punkte
Stimmenzahl: 23

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Meine erste Begegnung mit Tele war genaugenommen Ende Mai, als ich während des Frühstücks beim Immergut- Festival ihre Klänge vernahm. „Ganz nett“ dachte ich mir damals und vermerkte mir die Band als tendenzielle „Die möchte ich mir mal live ansehen“-Band. Gesagt, getan. Im August war es soweit, als sie sich beim Bochum Total ein Stelldichein gaben. Sehr feine Musik, doch den letzten Ausschlag gaben die letzten Tage, als ich mir mal die Mühe machte, mir die Platte in aller Ruhr zu Gemüte zu führen.

Wer denkt, dass radiotaugliche Musik heutzutage eher rar gesät ist, der irrt. Eine Mischung aus sämtlichen Stilrichtungen wird auf „Wovon sollen wir leben“ geboten, von leisem, souligem, bis hin zu poppig-tanzbarem. Schon im Vorfeld ließen die Jungs von sich hören: Sender wie Einslive gaben der Band eine Chance und setzten „Rot“ und „Falschrum“ zumindest ins Repertoire ihrer Abendsendungen. So sehr ich auch den Begriff „Retro“ hasse: Mit einigen Tracks springen Tele mit ihrem Surfbrett direkt auf die Retro-Welle. „Wiemir“ zum Beispiel hätte auch ohne Probleme in die 80er gepasst, ähnlich ergeht es auch mit „Ende der Besuchszeit“.
Stellenweise gewöhnungsbedürftig ist auf dieser Platte lediglich die ab und an mal nölige Stimme von Sänger Francesco.

Alles in allem eine sehr vielseitige Platte, die wohl für jeden etwas bietet. Aus meiner Erfahrung eine Platte, die gut für nebenbei ist. Wenn man spazieren geht. Fürs entspannte Arbeiten. Oder einfach mal so. Da sag jedenfalls nochmal einer was über die ach so schlechte deutsche Musik. So schlecht ist sie nämlich auf keinen Fall.

11 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 20.10.2004

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