Cd-Besprechung

Sven Rebentisch

Die letzten 7 Tage der Depression / Hörspiel

afmusic
  Vö: 19.04.2011

Bewertung:  13 Punkte
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Gott schuf so einiges, ob er die Depression gewollt hat? Hausgemachtes Problem, so sieht es immer noch ein Großteil unserer Bevölkerung. Doch so einfach ist es nicht.

"Die letzten 7 Tage der Depression", eine Kurzgeschichte von Andreas Winkler, wird brilliant von Sven Rebentisch als Spoken Word Hörspiel umgesetzt. Tief trauernd wirkt die schwarze Lady auf dem Hard Cover. Es scheint so, als spiegelt sich Ihre hoffnungslose Seele in einem gefühlslosen Rinnsal. Der einseitige Dialog wird beherrscht durch dominierendes sprachliches Stückwerk, und begleitet von schweren elektronischen Projektilen. Cabo de Gata, ein Berliner Musikschmied ist verantwortlich für das Hämmern und Pochen.

Eine Woche voller Angst, Hoffnung und gequältem Nichtstun. Die Depression liegt wie eine Ritterrüstung auf dem Haupt des Erzählers. Abwerfen, ja aber wie? Wer nie eine affektive Störung durchlebt hat, sollte sich jeglichen Kommentars entziehen. Funktionieren soll jeder, Gefühle zeigen, keiner. Doch wenn wir sie nicht zeigen, fressen Sie uns auf. Und dann geht’s mit den Botenstoffen in eine falsche Richtung, die sehr schmerzhaft sein kann.

Die Lyrics ergreifen, lassen nicht los und verzehren mit spitzer Zunge das verstörende Bewußtsein. Das Opus zieht den Zuhörer auf die Seite des dunklen Dämon, der sich mit dem Haupthandelnden verbündet hat. "Keiner klatschte als ich mich für das Leben entschied", und doch fühlt der Verbündete am finalen Tag eine wohlige Stille und wundervolle Ruhe.

Somit bleibt zu berichten, "Die letzten 7 Tage der Depression" ist nichts für labile Gemüter und JA Sager.

13 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann29.04.2011

TRACKLIST

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