Cd-Besprechung
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Stephen Davis ist nicht nur einer der bekanntesten Rock-Journalisten, sondern hat sich auch als Autor diverser Band-Biographien wie z.B. über Aerosmith, Bob Marley oder Guns n´Roses einen Namen gemacht. Zu seinen Werken zählt auch „Hammer Of The Gods“, ein Buch über die Band, die mit ihrer Musik und ihren Exzessen die 70er Jahre beherrschte wie keine andere Band: Led Zeppelin.
Im englischen Original erschien das Buch bereits 1985, eine deutsche Übersetzung war nach meinem Kenntnisstand allerdings bislang nicht erhältlich. Diese Lücke schließt nun der Rockbuch-Verlag mit einer 409 Seiten starken, broschierten Ausgabe, die zusätzlich mit einem rund 20-seitigen schwarz/weiß-Bildmittelteil aufwartet.
„Hammer Of The Gods“ beginnt bereits in der Zeit vor Gründung der Band, als Jimmy Page sein Geld noch als Session-Musiker verdiente und schließlich bei den Yardbirds einstieg. Im Folgenden werden Geschichte und Stationen der Band in chronologischer Reihenfolge aufbereitet, beginnend mit dem ersten Album und dem steilen Aufstieg der Band über die Probleme mit der Presse und mit Drogen bis hin zum jähen Absturz, der in dem Tod von Drummer John Bonham seinen unglücklichen Höhepunkt fand.
Stephen Davis geht nicht nur auf die kommerziellen Aspekte ein, sondern auch auf die Entstehung einzelner Songs und Alben und natürlich auf die Exzesse der Band, die sich schnell als über dem Gesetz stehend sah und entsprechend Aleister Crowleys Motto „Tu, was du willst! Sei das ganze Gesetz“ ihre eigenen Spielregeln aufstellte, was ein entsprechend negatives Image in der Öffentlichkeit zur Folge hatte. „Hammer Of The Gods“ bietet einige Anekdoten über die Ausschweifungen der Band, die allerdings nicht in marktschreierischer Form dargeboten werden, sondern aus der Sicht eines neutralen Beobachters. Auch wenn der Schwerpunkt hierbei naturgemäß auf Frauengeschichten liegt, enthält das Buch aber auch die ein oder andere Zote, die aus den üblichen Frauen / Drogen / Hotelzimmer-Demolieren-Klischees ausbricht wie z.B. die Anekdote, als Led Zeppelin Elvis Presley nach dessen Konzert in seiner Garderobe besuchen und sich Peter Grant, ehemaliger Wrestler und damaliger Manager der Truppe, auf ein Sofa warf und sich dabei einfach auf Elvis Vater setzte, den er vollkommnen übersehen hatte. Unterlegt werden diese Geschichten immer wieder mit Zitaten aus Interviews, wo sich Bandmitglieder oder andere Beteiligte über die jeweiligen Ereignisse äußern.
Wie zuvor bereits erwähnt, wurde die Erstauflage des Buches bereits 1985 gedruckt. Gleichwohl wurde das Werk immer wieder aktuellen Geschehnissen rund um die Band angepasst, wie z.B. den Solokarrieren der einzelnen Bandmitgliedern oder gemeinsame Wohltätigkeits-Auftritte. „Hammer Of The Gods“ endet allerdings im Jahre 2003 mit der Veröffentlichung von „How The West Was Won“ und der Led Zeppelin-DVD, so dass die jüngsten Aktivitäten wie das 2007 veröffentlichte „Mothership“ oder das 2007er-Konzert in der Londoner O2-Arena in dieser Chronik nicht mehr enthalten sind.
Trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers ist „Hammer Of The Gods“ ein ausgesprochen kurzweiliges und unterhaltenes Buch, das man am Liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das Buch bietet einen guten Überblick über die Karriere von Led Zeppelin, ist informativ und beinhaltet eine gesunde Mischung aus Exzessen sowie musikalischen und kommerziellen Aspekten. Vor allem denjenigen Zeitgenossen, die noch zu jung sind, als dass sie die Band damals hätten erleben können, bietet „Hammer Of The Gods“ einiges an Informationen. Doch auch die Älteren sollten hier eine Lektüre finden, die für einige vielleicht eine Zeitreise zurück in die eigene Jugend bedeutet. Bücherwürmer sollten jedenfalls nicht versäumen, „Hammer Of The Gods“ recht weit oben auf ihren diesjährigen Wunschzettel zu platzieren.
13 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 14.11.2008
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