Cd-Besprechung
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Nach "Feel The Steel" und dem mittlerweile indizierten "Balls Out" schieben Steel Panther nun mit "All You Can Eat" ihre dritte Langrille in die Läden. Die ehemalige Cover-Truppe ist für mich ein kleines Phänomen, denn trotz einer relativ überschaubaren musikalischen Leistung sind die Amis vor allem in ihrer Heinmat ein ziemlich dickes Ding. Vielleicht liegt das zu einem Großteil an der Reputation, die sich die Band bei ihren Coverauftritten in und rund um L.A. erspielt hat, vielleicht kann sie im prüden Amerika auch mit der frivolen Eindeutigkeit ihrer Texte polarisieren und punkten - mit ihrem eigenen Material waren die Kalifornier für mich bislang aber weit davon entfernt, als großer Wurf durchzugehen.
Daran ändert sich auch mit "All You Can Eat" nichts. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Jungs weiterhin mehr Zeit und Energie darauf verwenden, möglichst anzügliche Lyrics zu schreiben, wohingegen der musikalische Aspekt, den man wohl am Besten in die Mötley Crüe / (alte) Guns N'Roses Sleaze-Schublade verorten kann, eher zur Nebensache gerät. Es gibt sicherlich Menschen (männlich, Alter zwischen 14 und 18 Jahren), die für eine derartige Mischung empfänglich sind, bei gediegenen älteren Semestern verfängt die hier vorgetragene Polemik in der Regel jedoch nicht mehr.
Lässt man die schillernde Fassade der lyrischen Ergüsse hingegen beiseite, so wirken Steel Panther mit einem Mal deutlich unspektakulärer. Zwar wäre es verkehrt, den Jungs jegliches Können abzusprechen, denn vieles ist tendenziell stimmig und geht in die richtige Richtung, aber so recht überspringen will der Funke mal abgesehen von einzelnen Songs wie z.B. "Bukkake Tears" nicht. Man könnte es wohl vergleichen mit einem Mann, der sich auf Grund ihres hübschen Gesichts und ihres ansprechenden Outfits in ein Mädchen verliebt hat nur um später festzustellen, dass die Holde fleichsfarbene, figurformende Unterwäsche trägt und obendrein außer einigen schwarzen Stummeln auch keine Zähne mehr im Mund hat. Nicht jeden schreckt das ab, aber für eine Teilnahme an einem Bikini-Contest wäre das wohl weniger förderlich - wenn nicht gar tödlich. Alternativ kann man auch etliche Sprichwörter ("Hund die bellen, beißen nicht"; "Viel Lärm um Nichts") heranziehen, um Steel Panther im Allgemeinen oder "All You Can Eat" im Speziellen zu klassifizieren. Es bleibt der Eindruck einer Band, die sich überwiegend durch Provokation vermarktet, letzten Endes aber die versprochenen Leistung (in musikalischer Hinsicht) nicht liefert. "All You Can Eat" ist ein Album, das zwar nicht schmerzt ( es sei denn, man ist ein katholischer Priester oder vertritt in sonstiger Hinsicht einen hohen moralischen Anspruch), das einem als Hörer aber genauso egal ist wie die Tatsache, ob im fernen Australien gerade die Sonne scheint oder nicht.
8 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 03.04.2014
TRACKLIST
1. Pussywhipped
2. Party Like Tomorrow Is The End Of The World
3. Gloryhole
4. Bukkake Tears (***)
5. Gangbang At The Old Folks Home (***)
6. Ten Strikes You're Out
7. The Burden Of Being Wonderful
8. Fucking My Heart In The Ass (***)
9. B.V.S.
10. You're Beautiful When You Don't Talk
11. If I Was The King
12. She's On The Rag
[ *** Anspieltipps ]
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