Cd-Besprechung

Spinal Tap

Back From The Dead

Label Industries Records
  Vö: 19.06.2009

Bewertung:  6 Punkte
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Im Grunde genommen verdanken Spinal Tap ihre Existenz dem – mittlerweile zum Kult avancierten – Dokumentarfilm „This Is Spinal Tap“. Dieser dokumentiert das Treiben einer fiktiven Rockband (eben Spinal Tap), die sich neben ihrer Zweitklassigkeit vor allem dadurch auszeichnet, dass sie einen extrem hohen Drummer-Verschleiß hat, da selbige stets unter mysteriösen Umständen in tödliche Unfälle verwickelt werden. Da die im Film verwendete Musik von den Darstellern selber komponiert worden war, wurde aus der fiktiven Band plötzlich eine reale, wenngleich eine mit reinem Spaßcharakter, die alsbald aufgelöst wurde. 1992 reformierte sich die Band und nahm das Album „Break Like The Wind“ auf, das auch live promotet wurde. Neben vereinzelter Festivalauftritte und einer Mini-Tour veröffentlichten Spinal Tap Anfang 2000 den Track „Back From The Dead“ auf der bandeigenen Homepage, bis zur Veröffentlichung des gleichbetitelten Albums vergingen aber weitere 9 Jahre.

Da könnte man eigentlich erwarten, dass genügend Material für neue Songs zusammengekommen ist. Dieser Gedanke erweist sich allerdings schnell als Irrtum, denn die Scheibe enthält nur vereinzelt neue Kompositionen, hauptsächlich findet sich hier jedoch altes Material vom „This Is Spinal Tap“-Film, das allerdings neu eingespielt wurde. Man fragt sich unweigerlich nach dem Sinn dieser Veröffentlichung. Die neuen Tracks – darunter drei absolut verzichtbare Instrumentalversionen – klingen durchschnittlich. Zwar blitzt hier und da mal eine gute Hookline oder ein griffiges Riff durch, aber wirklich gewartet hat die Menschheit darauf wohl nicht. Dies trifft wohl auch auf die Neueinspielungen zu. Diese sind naturgemäß besser produziert als die Originalversionen, aber in Anbetracht ihres Alters und des technischen Fortschritts war das ja auch zu erwarten. Von einem produktionstechnischen Nonplusultra ist man meiner Meinung nach aber noch immer weit entfernt.

Als Käufer dieses Albums eignen sich wohl nur beinharte Spinal-Tap-Fans. Diejenigen, die den Film noch nicht kennen, werden wohl mit der Scheibe alleine wenig anfangen können, denn die Songs für sich alleine genommen sind nach heutigen Maßstäben trotz gelegentlichen Wortwitzes bestenfalls Durchschnitt und funktionieren ohne den Film eher nicht. Wer hier zugreift, erhält zwar noch eine DVD, die mir allerdings nicht vorliegt. Ob diese die Note hier noch mal wesentlich nach oben pushen würde, wage ich aber zu bezweifeln. „Back From The Dead“ ist ein lauer Aufguss alter Kamellen und erweckt den Eindruck, dass sich hier noch mal jemand verzweifelt die klamme Rentenkasse auffüllen wollte.

6 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 09.11.2009

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