Cd-Besprechung
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Wer eine objektive Berichterstattung erwartet sollte hier nicht weiterlesen. Was nun folgt ist eine Huldigung!
Spaceship Landing war ein Paukenschlag! 2006 erschien das gleichnamige Album im Eigenvertrieb und erreichte in der deutschen Heavy-Rock-Szene Kultstatus. Kurz vor dem Ende der Band hatte sich der Erfolg gar bis Japan herumgesprochen. Und doch explodierte die Sache. Warum? Das kann, wie so oft bei Bandsplits, keiner sagen, es hat halt einfach nicht sollen sein.
Mit dem Debüt hinterließen die Oldenburger eine neue Qualität harter Rockmusik, wie sie vielleicht nie wieder erreicht wird. Das Zustandekommen der Platte profitierte zum einen von der ländlichen Abgeschiedenheit, in der bewussten Abkehr von popkulturellen Trends. In Berlin, Hamburg und München schreiben talentierte Musiker eh nur Bockmist, weil sie Trends hinterherlaufen und somit immer den gleichen Sch… verzapfen. In der niedersächsischen Provinz zwischen Kuhweiden und Flussufern konnten sich vier Musiker ganz in sich vertiefen, den lokalen Plattenladen nach alten Cream -oder Pink-Floyd-Platten durchforsten und nebenbei unbemerkt einen eigenen Mikrokosmos erzeugen. Dazu kommen die unterschiedlichen musikalischen Biografien der Vier, die alle verschieden, aber dennoch so gut harmonieren, dass eine Wahnsinnsplatte mit einem wilden Stilmix zwischen Stoner, Psychedelic, 70ies und Krautrock herauskam. Und da ist da noch ein lokales Tonstudio, die „Tonmeisterei“, mit einem verrückten Mann hinter den Reglern, der den fettesten, authentischsten Sound zwischen Weser und Elbe zaubert.
Spaceship haben Energie, Wahnsinn, Kreativität, Virtuosität und Spielfreude zu einem Konglomerat gepaart, das in Deutschland seines Gleichen sucht. Das die Platte jetzt als Re-Issue neu erscheint (mit Bonustracks, die man unter die Kategorie Jam-Session zusammenfassen kann und nicht weiter beachten muss) ist löblich, wird aber außer bei Liebhabern kaum auf Aufmerksamkeit stoßen. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn eine Band die Aufmerksamkeit bekäme, die sie auch verdient. Aber vielleicht sieht man das in der oldenburgischen Abgeschiedenheit anders.
15 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 29.07.2012
TRACKLIST
1 8tel Ride
2 No Punk***
3 Orbit Ag
4 Why Don't We Do It On The Roof
5 Fresh
6 Guitaresoundmachine
7 Still Hangin***
8 Black Taxi***
9 Lowland Depressions
10 1x Im Prinzip
11 Erics Mom***
[ *** Anspieltipps ]
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