Cd-Besprechung

SONATA ARCTICA - Stones Grow Her Name

SONATA ARCTICA

Stones Grow Her Name

Nuclear Blast
  Vö: 18.05.2012

Bewertung:  6 Punkte
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Es gab mal eine Zeit, in der ich Sonata Arctica ziemlich gerne gehört habe. Diese liegt allerdings schon ziemlich lange zurück und lässt sich auf die Anfänge der Band bzw. den ersten Alben „Ecliptica“ und „Silence“ datieren. Früher war also alles besser? Bezogen auf Sonata Arctica kann ich diese Aussage auf alle Fälle unterschreiben, da mich die Finnen im Zeitverlauf immer weniger ansprachen und spätestens seit dem experimentellen und leider auch ziemlich verunglückten „Unia“-Album komplett die Luft raus war. In dieser Hinsicht stehe ich aber scheinbar relativ alleine da, denn die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige, andere Sprache, da das letzte Studioalbum der Finnen „The Days Of Grays“ beachtliche 600.00 Mal über den Verkaufstisch ging.

Sollte die fehlende Fähigkeit, mich auf musikalischer Ebene anzusprechen, also als eine Art Kontraindikator zum kommerziellen Erfolg des Quintetts fungieren, so müssen sich Label und Band über den Erfolg der mittlerweile siebten Studiolangrille „Stones Grow Her Name“ offensichtlich keine großen Sorgen machen, da die Scheibe für mich einen Tiefpunkt in der Discographie der Jungs markiert.

Objektiv betrachtet lässt sich über das Album festhalten, dass es den auf „The Days Of Grays“ eingeschlagenen Weg konsequent weiter geht und das wohl vielseitigste und –schichtigste Sonata Arctica-Werk darstellt mit einer weiten stilistischen Bandbreite. Subjektiv betrachtet trifft das Album meine Geschmacksnerven aber nicht einmal ansatzweise. Mit Ausnahme des kleinen Lichtblicks „Losing My Insanity“ setzen die Finnen aus meiner Sicht leider zumeist auf weichgekochte Schmachtfetzen mit einem omnipräsenten, alles überdeckenden Keyboard, die für mich alles andere als innovativ, sondern wie der geschmacklich schlechtere lauwarme Aufguss des früheren Schaffens wirkt. Nach hinten heraus bricht die Band zudem zunehmend aus dem bisherigen stilistischen Korsett heraus mit der Folge, dass das Album eher zu einer Jamsession verkommt, bei der jeder mal ein wenig was spielen darf als zu einem durchdachten Werk mit einem roten Faden. Fans der Truppe lässt dies möglicherweise frohlocken, ich hingegen kann hiermit gar nichts mehr anfangen und erkläre somit die bedingungslose Kapitulation.

Ich kann hier zwar nicht so weit gehen und behaupten, dass mich „Stones Grow Her Name“ enttäuscht hätte. Denn dazu bedarf es wohl einer entsprechend positiven Erwartungshaltung, die bei mir von Anfang an nicht vorhanden war. In sofern darf man also getrost von einem „In Rahmen der Erwartungen“ oder – bezogen auf die zweite Albumhälfte – von „teilweise unter den Erwartungen liegend“ sprechen. Doch am Ergebnis ändert diese Wortklauberei wohl ziemlich wenig: Sonata Arctica tummeln sich anno 2012 auf einer musikalischen Ebene, wohin ich der Band weder folgen kann noch möchte und schneiden daher in dieser Kritik ziemlich schwach ab. Aber – wie bereits oben dargestellt – die breite Masse scheint über die Finnen anders zu urteilen, daher wäre ich nicht überrascht, wenn „Stones Grow Her Name“ einen ähnlichen Siegeszug wie der Vorgänger antreten würden. Dies allerdings ohne mich, denn ich werde mit den Jungs einfach nicht mehr warm.

6 Punkte (von max. 15)

Jürgen 16.05.2012

TRACKLIST
1. Only The Broken Hearts (Make You Beautiful)
2. Shitload O’ Money
3. Losing My Insanity (***)
4. Somewhere Close To You
5. I Have A Right (***)
6. Alone In Heaven
7. The Day
8. Cinderblox
9. Don’t Be Mean
10. Wildfire, Part II – One With The Mountain
11. Wildfire, Part III – Wildfire Town, Population: 0
[ *** Anspieltipps ]

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