Cd-Besprechung

Son, Ambulance

Someone Else's Déjà Vu

Saddle Creek (Indigo)
  Vö: 05.09.2008

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  7.4 Punkte
Stimmenzahl: 17

Saddle Creek strikes again, und schon wieder wird niemand verletzt.
Das höchst sympathische Indielabel aus Omaha, Nebraska, zusammengesetzt aus dem Dunstkreis von Bright Eyes, Cursive und The Faint wartet mal wieder mit einem neuen, vollkommen harmlosen Album auf. Son, Ambulance heißen die Protagonisten und sie sind ausgerüstet mit so ziemlich jedem Instrument für das man keinen Strom benötigt. 2004 hat das auf "Key" bereits hervorragend funktioniert, für "Someone Else's Deja Vu" wurde der Opulenz-Faktor nochmals ein ganzes Stück heruntergeschraubt.

Joseph Knapp, der Kopf hinter der öfters wechselnden Belegschaft von Son, Ambulance hat sich diesmal entweder viel zu viel oder überhaupt keine Gedanken gemacht, denn der Großteil der Songs auf "Someone Elses Deja Vu" besteht aus verträumt-verklausulierten Pop-Landschaften, oft ohne roten Faden, dafür mit viel Pathos. Soweit der erste Eindruck. Bei näherem Hinhören ist es dann plötzlich wieder da, dieses wohlig-warme Gefühl, dass einem auch Conor Oberst und Tim Kasher nicht besser vermitteln könnten. Ein Song wie "Juliet's Son" lässt niemanden kalt, der ein Herz für Indie hat, genauso wenig wie das schwelgerische "Legends Of Lizeth". Über die Wagenladung Kitsch, die Knapp auf dieses Album gekippt hat trösten die zahlreichen wunderschönen Momente dann aber trotzdem nicht weg, immerhin trägt ein Song den Namen "Wild Roses" und klingt dann auch noch so wie er heißt - das muss man sich erstmal trauen.

Trotzdem steht hinter "Someone Elses Deja Vu" am Ende ein dickes Plus für jeden, der das Album kauft und vorher weiß worauf er sich einlässt. Auf 70er-inspirierten Breitwand-Pop, schön instrumentiert, mit merkwürdig-hallender Stimme nämlich. Ob Son, Ambulance wohl die deutsche Band Erdmöbel kennen? Über den Support auf der nächsten Europatour müssten sie sich dann schonmal keine Gedanken mehr machen.

8 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst28.08.2008

TRACKLIST
1. Girl In New York City
2. Legend Of Lizeth ***
3. Quand Tu Marches Seul
4. Wild Roses
5. Horizons
6. Yesterday Morning
7. Constellations ***
8. And
9. Juliet's Son ***
10. Renegade
11. Awakening
12. Someon Else's DÉjÀ Vu
13. Requiem For A Planet
[ *** Anspieltipps ]

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