Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.7 Punkte
Stimmenzahl: 15
Nachdem die Engländer bereits im Frühjahr als Vorgruppe von Placebo hier ihr neues Material live vorgestellt haben und mich damit restlos begeisterten, war die Vorfreude auf das mittlerweile dritte Album der Sneaker Pimps enorm. Nach Querelen mit der vorigen Plattenfirma Clean Up Records und dem daraus resultierenden Wechsel zu Tommy Boy Records in diesem Jahr erscheint nun endlich "Bloodsport", und die Begeisterung dauert immer noch an.
Ebenso wie die beiden Vorgänger-Alben wurde das neue Werk im Alleingang unter dem Pseudonym Line of Flight produziert. Die vier jungen Herren weisen ein hörenswertes Spektrum an musikalischer Ausdrucksfähigkeit vor, was sich in der Vielfalt der Musikstile auf der Platte widerspiegelt. Eine definitive Stilbeschreibung ist insofern nicht möglich und auch schätzenswert.
Im Vergleich zum 1999-er "Splinter" zeigt sich das Quartett in sämtliche Musikrichtungen wie Rock, Pop oder Elektronik offen, bevorzugt jedoch deutlich hörbar dieses Mal Elektronik-Elemente und setzt nicht mehr überwiegend ruhige Parts ein, in denen Gitarren dominieren. Auf diese ganz verzichten möchten die Sneaker Pimps dann doch nicht, und so hört man die Klänge immer wieder mal dezent durchschimmern wie bei "Small Town Witch" oder als Bassline sich durch ein komplettes Stück ziehend wie bei der ersten, im Januar 2002 erscheinenden Single "Sick", für die zudem noch Samples charakteristisch sind.
Das von einer Akustikgitarre begleitete Stück "Black Sheep" ist eines der eingängigsten Lieder auf der Platte, wobei "Bloodsport" generell leichter zugänglich ist als "Splinter". Als Kontrast zu Chris Corners sehr klaren, hellen Stimme übernehmen diese Rolle zwei Gast- bzw. Backgroundsängerinnen, woraus sich eine wohlklingende Synthese ergibt ("Grazes", "M´aidez").
Während im Opener "Kiro TV" noch mächtig gerockt wird trotz Einsatz von elektronischen Elementen, so vollzieht sich eine Entwicklung zu danceartigen Kompositionen, einleitend mit "The Fuel" und fortbestehend bis zum 'Tanzlied' "Think Harder". Bei den erwähnten Songs dominieren diverse Keyboardsounds und Beats. Etwas deplatziert wirken die kirchenchorähnlichen Frauengesänge bei "Blue Movie".
Wer sich durch den doch übermäßig enthaltenen Elektronik-Charakter des Albums nicht abschrecken lässt, sollte sich "Bloodsport" zumindest anhören und die Schönheiten (z. B. "Loretta Young Silks") kennenlernen.
13 Punkte (von max. 15)
Jana Trochta, 11.12.2001
TRACKLIST
01) Kiro TV ***
02) Sick ***
03) Small Town Witch ***
04) Black Sheep ***
05) Loretta Young Silks ***
06) M´aidez
07) The Fuel
08) Bloodsport
09) Think Harder
10) Blue Movie
11) Grazes ***
[ *** Anspieltipps ]
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