Cd-Besprechung

Skelfir - Streifzug

Skelfir

Streifzug

Eigenproduktion
  Vö: 22.12.2015

Bewertung:  9 Punkte
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Wenn man an Viking Metal denkt, fallen einem sofort Bands wie Amon Amarth, Ensiferum oder Turisas ein. Natürlich stammen diese alle aus dem Norden Europas, wo man am ehesten den Ursprung der nordischen Mythologie, der Sagen und Kriegsoden der wilden Wickinger vermutet Ein wenig südlicher, genauer gesagt im urigen und durchaus rauhen Westerwald, haben sich anno 2009 fünf junge Krieger ebenfalls aufgemacht, um von den epischen, heimischen Heldengeschichten zu berichten. Seither streifen Skelfir, so der Bandname, durch die musikalische Landschaft, immer auf der Suche nach neuen Anhängern.

Im Dezember 2015 haben die aktuell vier Bandmitglieder, d.h. Sänger Beast, die Gitarristen Kevin und Prause, sowie Drummer Jan ihr aktuelles Werk „Streifzug“ veröffentlicht, welches in Eigenproduktion entstanden ist. Mit insgesamt 7 Tracks und einem Intro bestückt präsentieren Skelfir einen durchaus beeindruckenden Silberling, der nur so vor Geschichten der westerwälder Sagenwelt trotzt, ohne dabei den Blick auf die großen nordischen Götter zu verlieren. Untermalt werden die Songs von kraftvollen, durchaus auch mal episch anmutenden Gitarrenriffs, die es sogar schaffen den fehlenden Bass ohne allzu große Verluste zu ersetzen. Sänger Beast greift in seinen Gesangeinlagen gerne auf eher düstere Growls zurück, die den Tracks eine weitere Tiefe verleihen, aber hier und da noch etwas wacklig rüberkommen. Die Texte selbst sind alle in deutscher Sprache, was wohl nicht unbedingt so als typischer Standard anzusehen sein sollte. Viele Bands versehen ihre Songs lieber mit englischen Texten, um so eine breitere Masse anzusprechen bzw. sich nicht der Krux der heimischen deutschen Grammatik und Lyrik unterwerfen zu müssen. Skelfir sind hier allerdings wesentlich mutiger. Wenn schon Storys heimischen Ursprungs vertont, dann auch in der eigenen Sprache. Das ist toll und gibt dem Album in seiner gesamten Beschaffenheit einen weiteren mythischen Touch, wie ihn auch alte germanische Heldengeschichten für gewöhnlich so haben.

Bereits beim ersten Hören fällt einem auf, dass der Sound durchaus noch Entwicklungspotential aufweist. Das mag bei „Streifzug“ aber durchaus damit zu erklären sein, dass die Musiker die Tracks statt in einem hochprofessionellen Tonstudio in purer Eigenregie eingespielt und konserviert haben. Ein paar Abstriche beim Hörgenuss sind da unvermeidbar, da einige der Tracks sich so etwas dumpfer bzw. unausgeglichen anhören. Nichtsdestotrotz bietet Skelfir’s „Streifzug“ durch die Wäller Mythen und Sagen ein durchaus interessantes und lohnendes Hörerlebnis, wenn auch mit kleineren Schwächen, die sich aber mit der Zeit beheben lassen sollten. Also hoch den Humpen und auf weitere Streifzüge und Heldengeschichten.

9 Punkte (von max. 15)

Kitty N.22.02.2016

TRACKLIST
1. Intro
2. Wächter des Wissens***
3. Falsche Propheten
4. Hoch den Humpen***
5. Das Murkelmännchen
6. Schlachtruf
7. Stein auf dem Bühl
8. Heidrun***
[ *** Anspieltipps ]

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