Cd-Besprechung

Sheryl Crow - Sheryl Crow Live

Sheryl Crow

Sheryl Crow Live

Soundstage/Soulfood
  Vö: 05.09.2008

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  8.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Der klassische „American Dream“: Vom Tellerwäscher zum Millionär im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem für alle gleichberechtigt Milch und Honig fließt.
Sheryl Crow ist auch der amerikanische Traum. Zahnpastalächeln, gut aussehend, erfolgreich, keine Skandale, mit Grammys überschüttet und von der ganzen Mittelschicht des Mittleren Westens geliebt. Das kann man jedenfalls denken, wenn man sich das Publikum auf der DVD "Sheryl Crow Live" betrachtet. Hemdträger in den 40ern stehen zu den Hits wie „All I Wanna Do“ „Soak Up The Sun“ und „Everyday Is A Winding Road“ auf und klatschen im Takt.
Sheryls Band spielt dazu perfektionistisch, sie selbst zieht bei den schwierigsten Gesangspassagen keine Miene (Botox?) und trifft alle Töne ganz relaxt und auch der Sound und das Bild sind eine Augenweide.
Doch irgendwas fehlt. Sheryl ist zu perfekt. Wo ist die dunkle Seite? Denn auch Sheryl hat ganz sicher ihre Leichen im Keller. Sei es ihre Ex-Beziehung zu Epo Lance oder das berechtigte Anfeinden von Amy Winehouse, dass ihr viele als Boshaftigkeit und Neid ausgelegt haben. Aber wieso sollte Sheryl Crow neidisch auf eine musikalisch überbewertete, cracksüchtige Medienhure sein, die in wenigen Monaten oder Jahren das zeitliche segnen wird wenn sie ihren momentanen Lebensstil in dieser Art und Weise fortsetzt?
Genau. Sie ist nicht neidisch.
Die Lebensentwürfe von Amy Winehouse und Sheryl Crow könnten gegensätzlicher nicht sein. Während die eine alle Stadien einer Drogensucht durchläuft - Abhängigkeit, Kontrollverlust, Entzugsversuch, Rückfall, erneuter Entzug - lebt die andere ein vorbildliches Leben als Musikerin und alleinerziehende Mutter. Sie findet nur diese Sensationsgeilheit und den Hype der Medien unangemessen und deshalb kam ihr sinngemäßer Kommentar:
"Ich würde wirklich extrem gerne mit Amy Winehouse arbeiten. Die ist ja momentan sehr angesagt, vor allem ihr Song 'Rehab'. Es sind ja auch gerade so viele junge Leute im Drogenentzug. Übrigens denke ich gerade selbst drüber nach, ob ich einen Entzug machen soll. Hört sich nach einer Menge Spaß an, und meiner Karriere würde es bestimmt gut tun."
Recht hat sie, die Sheryl. Die Winehouse ist das falsche Vorbild. Und deshalb ist mir die zu perfekte Sheryl mit ihren Songs allemal lieber als die Dame die das Pekinger Olympiastadion auf dem Kopf trägt.
Fazit: „If It Makes You Happy?” Ja, wen es glücklich macht, sollte zuschlagen. Mich macht es nicht ganz so glücklich. Aber beim sonntäglichen Hausputz ist Sheryl durchaus hörenswert. Vielleicht sollte Sheryl doch wieder mit Lance Armstrong zusammenkommen. Der hat ja auch in gewisser Hinsicht was mit Drogen bzw. schädlichen Substanzen am Hut.

Technische Daten:
• Regisseur(e): Joe Thomas
• Format: Dolby, Surround Sound
• Sprache: Englisch
• Region: Region 2
• Bildseitenformat: 16:9
• Anzahl Disks: 1
• Studio: Soulfood Music Distribution GmbH
• DVD-Erscheinungstermin: 5. September 2008
• Produktionsjahr: 2008
• Spieldauer: 92 Minuten

9 Punkte (von max. 15)

Michael Konen27.08.2008

TRACKLIST
1. My Favorite Mistake
2. You’re An Original
3. The First Cut Is The Deepest
4. Leavin’ Las Vegas
5. Strong Enough
6. Redemption Day
7. Sweet Rosalyn
8. If It Makes You Happy
9. Home
10. All I Wanna Do
11. Soak Up The Sun
12. Everyday Is A Winding Road
13. I Shall Believe
14. (What’s So Funny ‘Bout) Peace Love & Understanding
15. Let’s Get Free
16. Safe & Sound
17. Steve McQueen
[ *** Anspieltipps ]

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