Cd-Besprechung
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Genie oder Wahnsinn? Bei diesem Mann scheiden sich die Geister. Eine weitere Überschrift könnte auch lauten: Warum er nie den Pop-Olyp erklimmen wird...
Dabei mangelt es Sebastien Tellier nicht an Talent oder was in dieser Welt fast noch wichtiger ist: an B-Vitaminen, wobei man diese auch als "french-connection" bezeichnen kann.
2001 veröffentlichte er seine erste Platte "L'incroyable Vérité", welche auf Air’s Label Record Makers erschien. Mit Air tourte Tellier einige Monate später dann auch durch die Lande. Des weiteren spielten französische VIPs wie Regisseur Quentin Dupieux, auch bekannt als Mr. Ozio Erfinder von Flat Eric, eine Rolle in seiner Biografie. Dupieux drehte zu "Oh malheur chez O’Malley" (L'incroyable Vérité ) das Video und bot ihm auch gleich eine Rolle in seinem ersten Spielfilm: Nonfilm an.
Musikalisch hatten bei Tellier’s zweiten Album "Politics" Tony Allen, Drummer des legänderen Fela Kuti, und Philipp Zdar, der schon Remixe für Björk, Air und Depeche Mode gemacht hat, ihre Finger im Spiel. Gute Leute, die ihm den Rücken stärken.
Nun zu den Songs. Der Titel "Politics" sagt schon alles über das Thema seiner Platte aus.
Von Mexikanern über Afrikanern bis hin zu Ostdeutschen bedient er sich an so einigen Völkern als Protagonisten. Nicht immer besingt er diese. Manche halten lediglich für Soundkollagen hin, wie bei "La Tuerie". Aber nicht alles klingt so abstrakt. Broadway oder La Ritournelle sind z.B. charakteristisch hübsch dezente Popsongs. Instrumental bedient sich Tellier gerne an Trompete, Piano und Streichern mit erstaunlich guten Arrangements. Als Kontrast zu den klassischen Werkzeugen übernimmt auch der elektronische Sound eine dominierende Rolle.
Teilweise klingt seine Musik perfekt - zu perfekt. Ja, fast filmreif. Aber das im wahrsten Sinne des Wortes. Es könnte sich bei einige Stücken auch gut um Filmmusik handeln. Das dachte sich vielleicht auch Sophia Coppola. Für ihren neuen Film Lost in Translation steuerte Tellier einen Song zum Soundtrack bei. Das nur nebenbei.
Doch trotz des Perfektionismus ist "Politics" wirklich abstrakt oder besser gesagt: unkonventionell. Das ist ein Grund warum er voraussichtlich kein MTV oder Viva Popstar werden wird. Doch ich glaube, das ist auch nicht wirklich beabsichtigt. Mein Resümee: "Politics" kann ich mir besser auf einer Musical-Bühne vorstellen, als im CD-Player. Ein wahnsinniges Genie, doch überhaupt nicht massenkompatibel. Daher spricht er bestimmt nur eine kleine Subkultur an.
9 Punkte (von max. 15)
Magdalena Sordyl, 25.01.2004
TRACKLIST
1) Bye Bye
2) League Chicanes
3) Wonder Africa
4) Broadway ***
5) La Retournelle
6) Benny ***
7) Slow Lynch
8) Mauer
9) La Tiere
10) Ketchup vs. Genocide
11) Zombi
[ *** Anspieltipps ]
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