Cd-Besprechung
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Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Kurt Ebelhäuser unter chronischer Migräne leidet. Mit anderen Worten, der Typ hat ständig Kopfschmerzen. Krass, dachte ich, wie schafft der Mensch bei solcher einer Pein einen solchen Output an genialer Musik? Das ist übermenschlich. Wer Ebelhäuser schon einmal live gesehen hat weiß, wie riesig der Vorzeige-Musiker ist. Wahrscheinlich, so meine Vermutung sind die Kopfschmerzen geboren aus der Tatsache, dass Ebelhäuser den Großteil seines Lebens in dunkeln Studios und Proberäumen verbringt. Und wenn die ständigen Qualen nicht wären, das ist ja schon aus der Antike überliefert, hat der Künstler keine Inspiration. So weit, so gut. Aber hier soll es nicht um die Wechselwirkung zwischen Schmerz und Kunst gehen, sondern um das neue Scumbucket-Album.
Scumbucket sind das Baby des eben erwähnten Kurt Ebelhäuser, der der breiten Öffentlichkeit durch seine Band Blackmail bekannt sein dürfte. Die Eingeweihten, Kenner der kleinen deutschen Musikwelt sollte Ebelhäuser als Pionier der BluNoise-Sippe um Guido Lucas ein Begriff sein. Wer deutsche Gitarrenmusik jenseits von Radio-Dudelei verstehen will, kommt an Herrn Ebelhäuser nicht vorbei. Aber Schluss mit der Bauchpinselei. Das neue Scumbucket-Album, übrigens schon das insgesamt siebente der Band, knüpft an den typischen Sound der Band an. Breite Gitarrenwände. geschrubbte sphärische Akkorde, darüber der monotone Gesang Ebelhäusers. Die Melodiebögen sind dem Pop so nah, wie Butter auf Brot. Dennoch sind Scumbucket Rock. Allein die trockene Produktion vom Master Ebelhäuser himself. Neu sind die zahlreichen Chöre, die an die aktuellen Donots erinnern. Sie geben Scumbucket etwas Pathos, was natürlich blendend zu dieser Band passt. Die psychedelischen Ausbrüche sind reduziert worden, dafür dominiert der traditionelle Rock-Song.
„Sarsaparilla“ wird sicher keine Hitscheibe, aber den Anspruch hat die Band noch nie gehabt. In deutschen Szenekreisen bleiben Scumbucket eine Bank. Und selbst Aspirin wird dem Herrn Ebelhäuser hoffentlich nicht seine Kreativität nehmen.
12 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 18.04.2010
TRACKLIST
1. Fear Falls On Deaf Ears
2. Con Moto****
3. Spitting Speed
4. Kennedy's Blues
5. The Really Nasty People Game
6. Call Me Anyone****
7. Billy Rubin
8. Recoil
9. Staring At Open Skies
10. Be A Jo
11. Pray For The Devil Ray
[ *** Anspieltipps ]
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