Cd-Besprechung
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Schwarz – das sind Madrilenen mit deutsch klingendem Bandnamen. Nicht unbedingt der Regelfall in der heutigen Indie-Landschaft. Und leicht greifbar sind ihre Songs auch nicht wirklich. Grob einsortiert handelt es sich hier wohl um teils gitarrenlastigen Indie-Rock. Als Referenzen kommen einem in Ansätzen Sonic Youth in den Sinn. Und an manchen Stellen meint man auch die frühen Mercury Rev aus der Ferne winken zu sehen. Das klingt manchmal leise und sanft, zwischendurch aber auch noisig und rockend.
Einzelne Songs hervorzuheben fällt bei diesem Album schwer, denn klare und überschaubare Songstrukturen sind nicht unbedingt die Stärke der Spanier. Oft verliert man beim Hören die Orientierung aufgrund des unsteten Songaufbaus, findet sich manchmal wiederum in dem durch häufige Wiederholungen geprägten Werk nicht ganz zurecht. Und obwohl es wirklich sehr viele Wiederholungen gibt, nehmen manche Songs einen geradezu unvorhersehbaren Verlauf. Nicht selten unvermitteltee Brüche in einzelnen Songs dürfte so manchen dazu bringen, „Cheesy“ als im Ganzen zu sperrig beiseite zu legen. Ein Fehler - wie sich bei genauerem Hören herausstellt.
„You And Me And The Vacuum“ ist relativ eingängig und kann trotz der fast schon unablässigen Repetition das Verdikt der Langeweile voll und ganz umschiffen. Auch wirklich interessante Arrangements finden sich auf „Cheesy“ an so mancher Stelle. Mit „Peppermint“ etwa gelingt Schwarz ein dynamisches Stück zwischen laut und leise, betuliche Stille gefolgt durch eine Eruption, die sich fast bis ins Psychedelische steigert.
Alles in allem ein Album, das vielleicht nicht über die ganze Länge innovativ und ansprechend ist, und dennoch einige interessante Songs zu bieten hat. Wer mit Unkonventionellem klarkommt und einem Album genug Zeit gibt, sich über mehrere Hördurchgänge zu entfalten, dem ist „Cheesy“ zu empfehlen.
Und zum Abschluss bitte ich noch um des Lesers Mithilfe. Dem Info der Plattenfirma zu diesem Album lässt sich dieses kryptische Statement entnehmen: „Die Kinder verarbeiten hier ihre musikalische Vergangenheit. Gewachsene Leidenschaft geformt durch Verknüpfung. Raum, Ort, Zeit und Musik. Du saugst alles auf. Es wird nur einmal so sein. Und dann für immer anders und doch so gut.“ Wer hierfür einen Interpretationsvorschlag im Angebot hat, der möge sich bitte mit einem Kommentar auf dieser Seite verewigen. Mich jedenfalls interessiert’s brennend.
7 Punkte (von max. 15)
Martin Baum, 20.07.2004
TRACKLIST
1. Gasoline
2. The Impossible Dream
3. You And Me And The Vacuum ***
4. Cheesy
5. Peppermint ***
6. I Belong To Winter
7. Glad Of Being Sad
8. Say Goodbye With A Kiss
[ *** Anspieltipps ]
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