Cd-Besprechung

Scar The Martyr

Scar The Martyr

Roadrunner Records (Warner)
  Vö: 27.09.2013

Bewertung:  12 Punkte
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Was macht man als Musiker so, wenn seine Band pausiert? Ganz einfach, man gründet einfach mal ein Sideproject und nutzt dieses, um seinem kreativen Treiben freien Lauf lassen zu können. So auch bei Joey Jordison, Drummer der Band Slipknot. Scar The Martyr heißt seine neue Band, in der Jordison sich musikalisch sowohl an den Drums, als auch an Gitarre und Bass austobt. Unterstützt wird er von Musikerkollegen wie Jed Simon, Kris Norris, Chris Vrenna, sowie den bisher eher unbekannten Sänger Henry Derek. Und trotz der Zusammenarbeit mit den musikalischen Schwergewichten, durfte Sänger Henry sich größtenteils bei den Lyrics austoben, was seinen Bandkollegen mehr Platz für ihre kreativen Ergüsse im Instrumentalbereich ließ.

Nun veröffentlichen Scar The Martyr ihr selbstbetiteltes Debütwerk, welches bereits sage und schreibe 14 Songs zu bieten hat. Eine ganz schöne Hausnummer, wenn man bedenkt, dass die Band noch nicht so lange besteht. Der Stil von Scar The Martyr lässt sich wohl em ehesten als eine Mischung aus Deathmetal, Hardcore-Stilelementen, klassischem Rock, untermalt mit Industrial-Sound beschreiben. Klingt zugegebener Maßen nach einer wilden Mischung. Ist es aber eigentlich gar nicht so. Besonders auffällig ist das stimmliche Spektrum von Sänger Henry Derek, das neben brachialen Growls auch tollen, cleanen Rockgesang im Stile von Corey Taylor zu bieten hat.

Ein wenig gewöhnen muss man sich an den Sound von Scar The Martyr dennoch. Wer hier einfach verdauliche Rockkost erwartet, der dürfte bereits nach den ersten Klängen des Openers “Dark Ages” ein wenig was zu kauen haben. Bereits das Intro lässt einen in eine psychodelische Welt von Horrorfilm und inneren Angstzuständen abgleiten. Fürchten muss man sich aber nicht, fehlen hier doch die für Panikattacken nötigen filmischen Sequenzen. Ansonsten wandeln Scar The Martyr zwar recht geschickt über den Metal- bzw. Post-Punk-Pfad, allerdings brennen sich die Tracks nicht ohne weiteres im Hirn ein, so daß man den ein oder anderen Höranlauf benötigt, um einmal durch das komplette Album zu kommen. Am Ende lohnt es sich aber dennoch, auch wenn einen die Songs immer wieder mal an den typische Slipknot-Sound erinnern – sei es duch den Gesang oder auch die hart-pointierten Drumpassagen.

Damit sich Joey Jordison mit seiner neuen Band Scar The Martyr musikalisch komplett von seiner eigentlichen Band Slipknot trennt, bedarf es wohl noch einiges an Weiterentwicklung. Sieht man von diesem Fakt einmal ab, so kann sich die Band durchaus hören lassen. Und wer erwartet auch schon, das sich eine Band bereits mit dem Debütwerk findet und sich ohne weiteres auf den Metalthron katapultiert? Wohl keiner. Scar The Martyr haben aber deutliches Potential und auch das nötige musikalische Know-How sich weiter nach oben zu arbeiten. Es ware doch gelacht, wenn dies nur Jordisons beiden Slipknot-Bandkollegen Corey Taylor und James Root gelingen sollte.

12 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 28.09.2013

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