Cd-Besprechung

Samavayo - Cosmic Knockout

Samavayo

Cosmic Knockout

Setalight / Rough trade
  Vö: 10.06.2011

Bewertung:  11 Punkte
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Berlin! Berlin! Berlin! Die deutsche Hauptstadt wird immer wieder als quasi selbstevidentes Qualitätsmerkmal in Promotexten zu Alben etlicher Bands herausgestellt. Trotz abschreckender Beispiele (hat jemand 2Raumwohnung gesagt?!), scheint die Berliner Luft in der Tat Rocker zu beflügeln. Samavayo mit ihrer intelligenten Mischung aus psychodelischem Rock, Alternativerock und einem leichten iranischen Touch sind ein Beispiel für den positiven Einfluss eben jener Stadt.

Vom letzten Album „One Million Things“ blieben vor allem die gelungenen Singles „Go“ und „Wait“ in Erinnerung. Das neue Pferd im Stall, das auf den Namen „Cosmic Knockout“ hört, ist dagegen kein Album für den schnellen Hit. Wenn man sich allerdings auf die Platte einlässt und ihr mehr als zwei Durchgänge im CD-Player gönnt, ist diese extrem lohnend. Ein fettes Soundgewand spannt sich durch jeden Song. Lange, verspielte Parts bauen regelmäßig Spannung auf, die sich dann in den Refrains entlädt. Schön ist vor allem, dass man sich aufs Wesentliche konzentriert. In den Songs lenkt kein Gedöns ab, es geht immer druckvoll nach vorne und auch der (bei einigen Genrekollegen weit verbreiteten) Versuchung überlange Songs zu machen ist man nicht erlegen.

Zwar gibt es keine offensichtlichen Hits auf „Cosmic Knockout“, doch manche Songs bleiben definitiv schnell hängen. Zum einen sind dies „Give a fuck“, das roh und treibend auf catchy Refrains zusteuert, und das tanzbare „Insanity“. Zum anderen weis „Count 2 3“ durch die tollen Midtempoparts zu gefallen.
Gerade zum Ende hin zieht sich das Album allerdings ein wenig. Bei 16 Songs und 54 Minuten kann man sich schon fragen, ob ein Tick weniger hier mehr gewesen wäre. Meine Antwort ist ein Ja, denn gerade die Interludes nerven nach einiger Zeit und einige Songs fallen beim mehrmaligen Hören etwas ab („Universe“ und „A Song for Noone“ etwa).

Fazit: Alleine für das geile Artwork im besten Stile der psychodelischen 1970er haben Samavayo einen Orden verdient. Dazu liefern die Jungs ein lohnendes Album ab, das gerade bei mehrmaligen Hören zu gefallen weis. Das Album wirkt durchdachter als der Vorgänger, an einigen Stellen dadurch aber etwas arg rund. Dass das Album keinen Innovationspreis gewinnt, geschenkt. Wer aber auf guten alternativen Rock ohne Schnick Schnack steht, ist bei Samavayo goldrichtig.

11 Punkte (von max. 15)

Felix Saran24.05.2011

TRACKLIST
1. Cosmic Storm
2. Payback
3. Turnin' / burnin'
5. Give a Fuck 6. Insanity
8. Pillow on my Face
9. Count 2 3
10. Universe
12. A song for no One
13. In the End we Fall
14. Jam IV
15. Alive
16. My only friend
[ *** Anspieltipps ]

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