Cd-Besprechung

Rotoskop - meet: Dazerdoreal -

Rotoskop

meet: Dazerdoreal -

Nois-O-Lut (Indigo)
  Vö: 24.05.2004

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  7.4 Punkte
Stimmenzahl: 469

Rotoskop meet Dazerdoreal ist ein einigermaßen verblüffendes Projekt. Der exzellente Soundtüftler aus Essen hat ein nie veröffentlichtes Album des Blackmail Abelegers entdeckt und für "meet:Dazerdoreal" komplett geremixt...und zawr in zwei Interpretationen. Elektronisch angereicherte Gitarrenmusik ist das geworden, die souverän düster gehaltene Stimmungen, konsequent ausreizt. Dazerdoreal, das sind Aydo Abay und Mario Matthias von Blackmail, hatten Bock auch mal was anderes zu machen, als experimentelle Rockmusik. Denn was tut ein Musiker am Besten, wenn er sich zeitlich und kreativ nicht völlig ausgelastet sieht? Genau, Musik machen, die man immer schon machen wollte. Und so verloren sich die Zwei in Ruhe und Elektronik. Man veröffentlichte ein vielbeachtetes Debüt ("Hard Disc to Hell") und arbeitete bereits am zweiten Album. Und dann war vor zwei Jahren plötzlich alles wieder vorbei. Kurz nach dem Abschluss der Aufnahmen für "L`Autiste" erklärten Dazerdoreal ihre Bandgeschichte für beendet. Vom Düsterrockelektronik-Remixmeister Rotoskop zeigte man sich immer sehr begeistert. Als der Essener dann in einer Schublade dei NoiseOlution das fertige und nie veröffentlichte Album von Dazerdoreal fand, wurde ihm schnell klar, dass das alte Werk größeres verdient hatte. Er bot sich schließlich an ein paar Remixe zu machen, es wurde gerne eingewilligt und heraus kamen zwei fertige Alben, die jetzt mit dieser Doppel-CD vorliegen. Rotoskop hat ein Gesamtkunstwerk wiederbelebt. Auch Dazerdoreal persönlich zeigten sich begeistert vom neuen, alten Werk, dass sich Euphorie breitmachte und Auftritte nicht mehr unmöglich scheinen. Vielleicht gibt es ja demnächst wieder neue Veröffentlichungen des "Trios". Wer gute Musik mag und die Stimme von Aydo Abay ebenso gern hat wird sich auch mit diesem Doppel-Monster anfreunden können. Trip-Hop und Elektronik, gebunden in ein atmossphärisch düsteres Gewand aus neuen, modernen Klängen trifft auf stellenweise zuckersüßen Indierock. Für lauhe Sommerabende bestens geeignet.

10 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann20.05.2004

TRACKLIST
Disc 1
1.Still Got A Bacon In Bristol
2.Morphologic
3.Lost In Phase
4.In Use
5.Nmi/Res
6.Drug
7.Amber
8.Contro Epilessia
9.Try To Save Your Song
10.Ru 486
11.Aeon2




Disc 2
1.Morphologic
2.Aeon
3.Try To Save Your Song
4.Drug
5.Money Jumbo
6.Waiting For The Morlocks
7.Still Got A Bacon In Bristol
8.Nmi/Res
9.Aeon2
[ *** Anspieltipps ]

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