Cd-Besprechung

Rolling Stone Music Movies Collection

Rolling Stone Music Movies Collection (DVD)

Kinowelt Home Entertainment
  Vö: 18.09.2009

Bewertung:  11 Punkte
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Musikfilme gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Grund genug für das Rolling Stone-Magazin, sich insgesamt zwölf dieser Filme aus dem Rock- und Popbereich herauszusuchen und in Form einer DVD-Box unter dem Titel „Rolling Stone Music Movies Collection“ auf den Markt zu bringen.

Der bekannteste Film dürfte dabei „The Blues Brothers“ darstellen. Über die Versuche von John Belushi und Dan Akroyd, die Band wieder zusammenzubringen, braucht man wohl nicht mehr viele Worte zu verlieren. Dieser Film verdient die Bezeichnung „Kult“ vollkommen zurecht und gehört eigentlich in jedes Wohnzimmer. Ray Charles wurde sogar doppelt bedacht. Nicht nur, dass er ja auch schon in Blues Brother zu sehen ist, auch der nach ihm benannte, oscarprämierte Film „Ray“ ist Bestandteil der Movie Collection, zu deren prominenteren Titeln auch „8 Mile“ und „This Is Spinal Tap“ gehören. Während „8 Mile“ eigentlich an die Biographie des Rappers Eminem angelehnt ist, der sich als Weißer in einem von Farbigen dominierten Genre durchsetzt, handelt es sich bei „This Is Spinal Tap“ um eine fiktive Dokumentation über die Chaotentruppe von Spinal Tap. Auch dieser Film gilt zurecht als Klassiker und hatte insbesondere auf die Metal-Welt prägenden Einfluss. Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie Metallica zum Cover ihres schwarzen Albums kamen oder wieso es beim Guitar-Hero-Spiel heiß: „Eleven is louder than ten“, bekommt hier die Antworten serviert. Allerdings sollte man drauf hinweisen, dass „This Is Spinal Tap“ nie deutsch synchronisiert wurde, daher muss man entweder mit einer englisch- oder mit einer französischsprachigen Version – allerdings mit deutschen untertiteln - Vorlieb nehmen.

Dass die Rolling Stones hier nicht fehlen dürfen, liegt in Anbetracht des Herausgebers der Box wohl auf der Hand. Folgerichtig wurde auch gleich die Stones-Doku „Shine A Light“ mit eingetütet. Wenn man es jedoch genau nimmt, muss man allerdings sagen, dass es sich hier eher um einen Konzertfilm mit Doku-Anhängsel handelt. Nicht nur für Stones-Fans ein sehenswertes Erlebnis. „The Filth And The Fury“ ist eine Doku über den Aufstieg und Niedergang der Sex Pistols. Hierbei handelt es sich um eine deutsche Erstveröffentlichung, war der Streifen hierzulande doch bislang nur als Import erhältlich. Eine deutsche Fassung existiert somit auch hier nicht, allerdings beinhaltet die DVD deutsche Untertitel. Gleiches gilt für „24 Hour Party People“, der die Entstehung der Musikszene von Manchester im Allgemeinen sowie die des Labels Factory Records im Speziellen satirisch nachzeichnet. Factory Records waren seinerzeit eine Institution und hatten u.a. die Happy Mondays sowie Joy Division bzw. New Order unter Vertrag. Von Joy Division, bzw. deren Sänger Ian Curtis handelt auch „Control“. Der Film basiert auf den Memoiren seiner Witwe und zeigt eindrucksvoll die innere Zerrissenheit des Sängers, die schließlich zu seinem Selbstmord führte und damit genauso tragisch endet wie „The Doors“, einem Film über die gleichnamige Band bzw. ihrem Kopf Jim Morrison. Abgerundet wird das Paket durch die Filme „Once“ sowie den nur in der englischen Originalfassung vorliegenden „Year Of The Horse“ und „Lou Reed´s Berlin“.

Das Rolling Stone-Magazin wirbt für diese Box gerne mit der Bezeichnung „das essentielle Dutzend“. Aus meiner Sicht ist das ein Fehler, denn mir würden noch genügend Musikfilme einfallen, die ich auch als essentiell bezeichnen würde wie z.B. „The Rocky Horror Picture Show“ oder auch „Shine – Der Weg ins Licht“. Davon mal abgesehen ist die „Rolling Stone Music Movies Collection“ eine ausgewogene Mischung aus bekannteren und weniger bekannten Titeln. Unabhängig davon, wie einem die Filme gefallen, muss man jedoch einen sehr weit gestreuten Musikgeschmack haben, damit einem wirklich jeder Film interessiert. Bei würden daher Filme wie „8 Mile“ oder „Control“ durchs Raster fallen. Allerdings sind die Titel auch einzeln zu erwerben. Somit muss man sich nicht zwangsläufig die x-te Version der Blues Brothers ins Wohnzimmer stellen, sondern kann gezielt auch nur die fehlenden bzw. für einen selbst interessanten Titel kaufen. Wer sich allerdings die komplette Box zulegen möchte, sollte auf alle Fälle die Preise vergleichen. Beim Rolling Stone wirbt man nämlich derzeit eifrig für das Package mit „Vorzugspreisen“ von 105 Euro bzw. 99 Euro für Abonnenten. Bei diversen Online-Shops liegt der Preis für die Gesamtausgabe jedoch teilweise deutlich niedriger.

11 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 09.11.2009

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