Cd-Besprechung
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Alan Wilder war mal bei Depeche Mode.
Dieser Satz wird zweifellos in jeder Rezension zu diesem Album fallen, dabei hat der gute Mann, der hinter Recoil steht, mittlerweile fünf Soloalben veröffentlicht. Das letzte Album „Liquid“ liegt dabei allerdings schon wieder 7 Jahre zurück, und beim ersten Hören von „subHuman“ könnte man tatsächlich denken, dass Wilder diese Zeit komplett dazu genutzt hat, neue Sounds und Samples zu suchen und zu finden.
Der Opener „Prey“ mutet wie ein Nine Inch Nails Song an, dem Verzerrung und Übersteuerung entzogen und eine gehörige Portion Altersweisheit injiziert wurde. Das moderate Tempo wir beim folgenden „Allelujah“ noch weiter gedrosselt, hallende Frauenstimmen begleiten den Hörer durch sphärische Klanglandschaften. Es wird nicht der einzige Song bleiben, der an den Soundtrack eines extrem düsteren Films erinnern wird. Diese Platte kleckert nicht, sie klotzt in monumentalen Ausmaßen, sowohl in Form von breitwandigen Orchesterarrangements sowie einer Spielzeit von 61 Minuten bei gerade mal sieben Songs. Getragen werden die Stücke von der enorm tiefen Stimme des Blues-Sängers Joe Richardson, der auch schon mal knurrt oder bedrohlich lacht, wenn es die aktuelle Stimmung erlaubt. Spielmannszug-Trommeln bei „5000 Years“; ein folkiges Thema bei „The Killing Ground“: Alan Wilder vereint Dinge, die unvereinbar sind. Und verzettelt sich dabei dann und wann, wenn sich atmosphärische Klangwände in zusammenhangloses Gewaber auflösen.
So taugt das Album gegen Ende mehr zur angenehmen Hintergrundbeschallung als zum bewussten Hörgenuss. Trotzdem klingt das ganze auch nach mehreren Hördurchläufen immer noch frischer als die letzten Outputs seiner alten Band Depeche Mode. Tolles Album Mister Wilder, wir sehen uns in sieben Jahren!
9 Punkte (von max. 15)
Benedikt Ernst, 09.08.2007
TRACKLIST
1. Prey ***
2. Allelujah ***
3. 5000 years
4. The killing ground ***
5. Intruders
6. 99 to life
7. Backslider
[ *** Anspieltipps ]
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