Cd-Besprechung

Razor Crusade - Infinite Water

Razor Crusade

Infinite Water

Reflections Records
  Vö: 24.05.2004

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  14.5 Punkte
Stimmenzahl: 4

Die holländischen RAZOR CRUSADE waren unlängst mit den Hardcore-Pionieren von STRETCH ARM STRONG auf kleiner Deutschlandtour unterwegs und konnten zumindest in Münster durch eine energiegeladene Show überzeugen. In England war die Band bereits mit THE HOPE CONSPIRACY auf Tour, ausserdem teilten sie sich die Bühne schon mit Hochkarätern wie GIVE UP THE GHOST und THRICE. Mit “Infinite Water“ kommt nun ihr erstes Full Length Album heraus, nachdem die Band vergangenes Jahr mit ihrer Debut-MCD “are you wired?“ bereits reichlich Lob einheimsen konnte.

RAZOR CRUSADE spielen rhythmisch treibenden New School Hardcore in bester Tradition von REFUSED oder SNAPCASE (welche sie laut Info auch selbst als maßgeblichen Einfluss nennen). Der Sound wird dabei aufgelockert durch immer mal wieder eingestreute Noise Passagen und ein Wechselspiel von wütendem Brüllen und wunderbaren Gesangslinien, beides vereint in der Stimme von Sänger Ivo Janssen. Dieser übernahm den Posten, nachdem ihr früherer Sänger die Band verlassen hatte. Hier und da haben sich durch den neuerlichen Einsatz der Singstimme ein paar kleine Emo-Parts eingeschlichen, was dem Ganzen aber mehr als gut tut, sorgen sie doch für mehr Abwechslung. Insgesamt bleibt “Infinite Water“ ein ganz schönes Brett, das in beinahe jedem Moment ordentlich nach vorne abgeht.

Highlights sind für mich zum einen der Song “You should be lucky“, der mit einem sehr eingängigen Refrain aufwartet und mich ein wenig an härtere SAMIAM erinnert und das abschliessende “This is not you, Holland“, welches sich langsam immer weiter steigert und am Schluss von Geigen begleitet eine enorme Intensität entfaltet. Sowohl in den größtenteils persönlich gehaltenen Texten, wie auch im Album-Titel “Infinite Water“ nimmt die Band Bezug auf ihre Heimat: “...it`s in a way a tribute to the place where we came from, and how it played it`s part in becoming the persons we are now.“ So Sänger Ivo.

Der vertrackte aber stets kraftvolle Sound von RAZOR CRUSADE kommt angenehm eigenständig rüber, da den Hörer hier nicht die x-te “Onthemightofsilvermistaketoashes“ Screamo Band erwartet. Laut Eigenaussage war es der Band wichtig, nicht wie die meisten anderen Bands möglichst nach dem derzeitigen amerikanischen Trend zu klingen, sondern mit ihrer Musik etwas Besonderes zu schaffen. Mit diesem Album dürfte ihnen eben dies gelungen und ein Platz auf den oberen Rängen der europäischen Hardcore-Szene sicher sein. Bleibt noch zu erwähnen, dass die CD mit für das umtriebige Reflections Label schon typischer schicker Verpackung im Extra-Pappschuber kommt. Im Sommer ist die Band noch für ein paar Dates in Deutschland live zu sehen.

12 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 18.05.2004

TRACKLIST
01. This song is for alex
02. Our planet is intimate
03. The low spark
04. Mark, you are a hole
05. Europeanly Adorable
06. I wish you were me
07. You should be lucky
08. Osaka android
09. Sinking with venice
10. Put on your best suit
11. Infinite Water
12. This is not you, Holland
[ *** Anspieltipps ]

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