Cd-Besprechung

Ral Partha Vogelbacher - Kite vs. Obelisk

Ral Partha Vogelbacher

Kite vs. Obelisk

Monotreme Records / Cargo
  Vö: 26.01.2004

Bewertung:  4 Punkte
Leserwertung:  3.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Wenn eine Platte überhaupt nicht im Gehör hängen bleibt, dann ist es diese. Mit „Kite vs. Obelisk“ schießt die Band komplett den Vogel ab.

Ral Partha Vogelbacher besteht aus diversen Musikern aus San Francisco’s Musikszene mit Chadwick Bidwell als Kopf, die sich zusammentaten um meilenweit jeglichen Mainstream „Musik“ zu machen. Freunde von Pavement können an dieser Stelle weiterlesen, alle anderen sollten sich lieber mit ihrer Zeit anderen Dingen zuwenden.

Mir fällt es wirklich schwer bei diesem Werk objektiv zu bleiben. Wahrscheinlich ist das Verständnis künstlerischen Anspruchs an mir vorbeigezogen. Doch darf ich leider nicht unbedingt von mir auf andere schließen. Daher behaupte ich mal, wenn man sich Mühe gibt findet man auch Anflüge von netten Melodien. Aber gut versteckt. Wie bei „Jasper Down’s, III“ Allerdings klingt es absolut homemade mit dem guten alten Kassettenrekorder aufgenommen und geht auch nur, sage und schreibe, 1:12 Minuten. Genauso wie „My Squire“. Das soweit zu den Highlights der Platte.

Musikalisch bewegen sie sich irgendwo zwischen Indie Pop und Country. Letzteres kommt recht deutlich durch die Instrumentierung bei z.B. „Red Hot Tugboat“ zu Tage.
Und über allem schwingt die Stimme von Mr. Bidwell. Brrrrrr! An einige Passagen wirklich Gänsehaut fördernd. Erinnert ein ganz klein wenig an Nick Cave. Zittrig, manchmal daneben, und ab und zu volltrunken lallend. So muss man wohl unter Einfluss von bewusstseinsverändernden Konsumgütern klingen.

Vielleicht ist die ganze Platte nur ein Witz, den sich die Herren erlaubt haben. Wieder nüchtern hängen sie in einer munteren Runde im Wohnzimmer über den fein von der Promotionagentur zusammengetragenen Kritiken diverser Redakteure, die über die künstlerische Darstellung der Musik fachsimpeln, und lachen sich ins Fäustchen.
Wie pubertierende Jungs, die sich gegenseitig ihre Liebesbriefe vorlesen.

Dreimal hab ich mir „Kite vs. Obelisk“ angehört. Jetzt ist definitiv Schluss.
Aber da mein Musikgeschmack noch nicht die Welt beherrscht und Trash bei manchen durchaus populär ist, verkneife ich mir diesem Album nur 3 Punke zu geben und lobe mich für mein großes Herz.

4 Punkte (von max. 15)

Magdalena Sordyl25.01.2004

TRACKLIST
1) Warhorses Provide Presumptive Perspectives
2) Wrong Bike
3) Red Hot Tugboat
4) Walking A Sickly Bobcat South Of Your Cedar 5) Infested Estate
6) Kite Carry Obelisk Over Lake Victoria
7) I’m A Jai Alai Kinda Guy
8) Jasper Downs, III ***
9) Spanish Ambassador
10) Luck On Every Finger
11) Night Stinger In The Night Shade
12) My Squire ***
13) Charge Of The Aral Sea Regulars
14) Take Me To Your Dacha
[ *** Anspieltipps ]

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