Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Schon kurze Zeit nach dem Albumrelease von "Come Clean" im Frühjahr 2002 war klar, dass das Debütalbum der vier Amerikaner einschlägt, wie eine Bombe. Zahlreiche Auszeichnungen und ein starkes Medieninteresse an "Puddle Of Mudd" folgten noch bis über das Jahr 2002 hinaus. Zusätzlich konnten Wesley Scantlin und Co. Erfolge mit ihren Single-Auskopplungen feiern. "Control", "Blurry", "Drift And Die" und "She Hates Me" wurden zu bedeutenden Beiträgen in der Musikbranche im vergangenen Jahr.
Natürlich ist der Druck, der auf der Band lastet, dementsprechend hoch, wenn es um das zweite Studioalbum geht. "Puddle Of Mudd" mussten einen Spagat finden zwischen Anknüpfung an das Vorgängeralbum und musikalischer Weiterentwicklung. Hierfür setzte sich die Band einige Maßstäbe, an die es sich zu halten galt. Die Songs sollten Geschichten über Sänger und Songwriter Wesley Scantlin und die Band erzählen, die jeder verstehen kann. Hauptsächlich beschäftigt Wes sich mit den Erfahrungen berühmt zu sein und den Folgen. Außerdem versuchte man von einschlägigen Pop-Songs Abstand zu nehmen. Diese Ansprüche, die Erfahrungen der letzten beiden Jahre und das musikalische Können von "Puddle Of Mudd" bilden das Album "Life On Display".
Im Ganzen ist "Life On Display" härter und rauer als sein Vorgängeralbum. Auf Songs, die durch ihre poppige Melodie auftrumpften ("She Hates Me") legen "Puddle Of Mudd" weniger Wert, sondern liefern vorbildlichen "Metal-Rock". Sehr zu loben ist die Beziehung zu "Come Clean"- kein Abklatsch, aber auch keine zu weite Entfernung von ihrem Erstling.
Mit der ersten Singleauskopplung "Away From Me" gibt das Album einen guten Einstieg, da der Song charakteristisch für "Puddle Of Mudd" ist. Der Wechsel zwischen ruhigerer Strophe und hartem Refrain, bezogen auf Instrumentierung und Gesang, ist bezeichnend. So findet jeder Hörer einen Einstieg in die Platte, wird von der Härte nicht überfordert, aber auch nicht gelangweilt. In gleicher Manier schließt sich "Heel Over Head" an.
"Nothing Left To Loose" erzeugt durch den Gesang, den Text und die Klangfarbe ein "Gänsehautgefühl". Dies zeigt die Nähe zum Hörer und die Intensität der Musik. Außerdem kommt man in den Genuss von Gitarrensoli, kurz aber intensiv.
Zu den etwas ruhigeren Songs gehören "Change My Mind", "Think" und "Time Flies". Die Vielfältigkeit und Anpassungsfähigkeit kommt durch solche Songs zum Ausdruck. Jede Band sollte Mannigfaltig sein und sich nicht ausschließlich auf eine Art von Musikinterpretation widmen. "Puddle Of Mudd" schaffen diese Songs auch nicht als Alibi, sondern messen ihnen auch Bedeutung zu, was man schon an der Länge von über 7 Minuten bei "Time Flies" feststellen kann.
Weitere herausragende Songs im anderen "Extrem" sind "Cloud 9", das durch seinen durchgehenden, drängenden Rhythmus besticht, "Bottom", geprägt vom rockigen Zusammenspiel von Bass, Schlagzeug und Gesang, sowie "Freak Of The World", das durch seine Nähe zum Vorgängeralbum auffällt.
Eine besondere Bedeutung messe ich noch dem Bonustrack "Life Ain't Fair" zu. Es hebt sich von den anderen Songs des Albums durch seinen einprägsam gestalteten Refrain hervor. Spätestens am Ende der 3 Minuten und 46 Sekunden weiß man, dass das Leben nicht fair ist!
Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die "Fred-Durst-Schützlinge" mit "Life On Display" den notwendigen Spagat geschafft haben und sich auf ihrem zweiten Album hörbar weiterentwickelt haben. Die Entwicklung geht weg vom Kommerziellen Pop-Rock-Misch-Masch, hin zu einer eindeutigeren Definition als "echte" Rockband. Das Album stellt sich überzeugend dar und ist absolut empfehlenswert. Bei wem sich schon seit 2002 keine andere Scheibe als "Come Clean" auf dem Plattenteller gedreht hat, der wird sich bestimmt mit einer Entscheidung zwischen alt und neu schwer tun.
13 Punkte (von max. 15)
Maja Schwob, 01.12.2003
TRACKLIST
1.Away from me***
2.Head over head
3.Nothing to loose
4.Change my mind***
5.Spin you around
6.Already gone
7.Think***
8.Cloud 9
9.Bottom***
10.Freak of the world
11.Sidney
12.Time flies
13.Life Ain't Fair (Bonustrack)
[ *** Anspieltipps ]
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