Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.5 Punkte
Stimmenzahl: 2
Endlich! Bei Propagandhi freut man sich noch immer auf das neuste Album. Kein Wunder, denn unsere radikalen Lieblingsvegatrier aus dem beschaulichen Winnipeg lassen immer seeeehr lange auf sich warten. Egal ob in Sachen Songwriting oder Tournee. Kein Wunder, dass die Fans „Heiss wie Frittenfett“ auf den neusten Output „Potemkin City Limits“ sind. Getreu dem Motto „Willste was gelten, mach dich selten“ scheinen Propagandhi zu agieren.
Und bis jetzt kam immer etwas Hervorragendes dabei heraus. Bis jetzt.
Doch anscheinend wurde Propagandhi etwas von der Muse im Stich gelassen. „Potemkin City Limits“ klingt größtenteils wie der Vorgänger „Todays Empires, Tomorrows Ashes“. Nur besitzt der Vorgänger weitaus mehr Hits ohne minder hart oder politisch zu sein. Auch die Gesangsmelodien ähneln sich sehr. Zum Schluss einer Hookline macht die Stimme immer einen Sprung nach oben und danach gibt es den obligatorischen Propagandhi Riff. Aber gerade dies macht Propagandhi auch so einzigartig und hörenswert.
Propagandhis radikale politische Einstellung stößt jedoch immer bitterer auf. Früher waren ihre Meinungen wie z.B. „Knowledge is power, arm yourself“ ein Manifest für jeden Punkrocker. Und wenn man sich dieses „Knowledge is power, arm yourself“ zu Herzen genommen hat, dann kann man jetzt teilweise nur über Propagandhis Attitüden den Kopf schütteln. Beispiele gefällig? Gerne. Beim „Rock against Bush“ Sampler haben sie nicht teilgenommen, weil ihnen dieser zu wenig radikal war. Punkvoter finden sie fast genauso verwerflich wie Conservative Punk.Und Fat Mike, ihren Brötchengeber und Boss, bezeichnen sie im Booklet indirekt als Instrument der Opposition. Da können sie nur froh sein, dass sie einen so verständnivollen Cheffe haben. Die Vans Warped Tour ist natürlich auch der personifizierte Teufel, wegen des ganzen Kommerzes. Wie war das noch mal mit dem Ast auf dem man sitzt und dem sägen? Jetzt aber Schluss mit der ganzen Polemik. Propagandhi sind und bleiben nichtsdestotrotz die Speerspitze des politischen Punkrocks. Und wahrscheinlich sind gerade eben diese extremen Bands wie Propagandhi notwendig, damit Bands wie Anti-Flag überhaupt existieren, Erfolg haben und somit ein größeres Publikum erreichen. Deswegen gibt es ein „gut“ als Schulnote, weil der Schüler „Propaganhi“ immer alles kritisch hinterfragt hat.
11 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 04.01.2006
TRACKLIST
1.A Speculative Fiction
2.Fedallah's Hearse
3.Fixed Frequencies
4.Cut Into Earth
5.Bringer Of Greater Things
6.Die Jugend Marschiert
7.Rock For Sustainable Capitalism
8.Impending Half-Head
9.Life At Disconnect
10.Name And Address With Held
11.Superbowl Patriot XXXXVI
12.Iteration
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