Cd-Besprechung

Praying Mantis

Sanctuary

Frontiers Records
  Vö: 05.06.2009

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Praying Mantis gehören zu den Pionieren der NWOBHM und waren bereits 1980 auf dem „Metal For Muthas“-Sampler vertreten, auf dem sich auch Stücke anderer auf eine große Karriere hoffende Bands befanden wie z.B. Iron Maiden. Der damalige Höhenflug der Band war allerdings nur von kurzer Dauer, es reichte gerade mal für die Veröffentlichung des Debütalbums „Time Tells No Lies“. Probleme mit dem Management sowie ein Abebben des NWOBHM-Booms verhinderten, dass die Band ein zweites Album aufnehmen konnte und somit war vorerst einmal Schicht im Schacht.

Mitte bis Ende der Achtziger Jahre veröffentlichten die beiden Gründungsmitglieder Chris und Tino Troy ein Album unter dem Bandnamen Stratus - im Line-Up war im Übrigen der ehemalige Maiden-Drummer Clive Burr -, doch Praying Mantis wurde erst Anfang der Neunziger neues Leben eingehaucht und es folgte rund zehn Jahre nach dem Debüt der Zweitling „Predator In Disguise“. Auch hier war wieder ein ehemaliges Maiden-Mitglied im Line-Up vertreten, nämlich Dennis Stratton. Es schlossen sich weitere fünf Studioalben mit immer mal wieder wechselnden Line-Ups an. Vor allem der Job hinter dem Mikro erwies sich dabei als Schleudersitz, denn Praying Mantis brachten es fertig, ihre ersten fünf Alben mit jeweils einem anderen Sänger einzuspielen. Nach dem bislang letzten, 2003 veröffentlichten Studioalbum „The Journey Goes On“ sah es dann wieder so aus, als ob die Band erneut am Ende wäre und mit der 2004er Best-Of-Scheibe „The Best Of Praying Mantis“ den Lichtschalter erneut und dieses Mal endgültig ausknipsen würde.

Tatsächlich haben Praying Mantis mit einer erneut neu zusammengestellten Besetzung aber noch einmal die Kurve gekriegt. Nach mehreren Festivalauftritten in den letzten Jahren folgt nun mit der achten Studiorille „Sanctuary“ der nächste Schritt.

Von der oben erfolgten Nennung der eisernen Jungfrauen sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn beide Bands verbindet einzig und allein, dass sie aus der NWOBHM stammen. Härtegradmäßig bleiben Praying Mantis aber deutlich hinter den meisten anderen Vertreter dieses Sub-Genres zurück und sind eher am unteren Ende der Härteskala zu suchen. Handwerklich brauchen sich die Jungs zwar nicht zu verstecken, aber mir persönlich ist das Album ein wenig zu soft. Zwar wimmelt es auf „Sanctuary“ nur so von melodischen Breaks und Solis, gleichwohl läuft das Album phasenweise an mir vorbei. Ausgenommen hiervon sind der Opener „In Time“ sowie die beiden bärenstarken Tracks „So High“ und „Lonely Way Home“, die sich regelrecht in meine Hörgänge eingenistet haben.

Auch wenn die Band meinen vollen Respekt dafür hat, dass sie allen Widrigkeiten zum Trotz immer noch aktiv ist, kann ich für „Sanctuary“ nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Schlecht sind die Tracks zwar nicht, aber einen Tacken mehr Härte hätte dem Album aus meiner Sicht gut getan. Für Leute, die es gefühlvoll aber vergleichsweise soft mögen, dürfte „Sanctuary“ eine lohnende Investition sein, alle anderen sollten lieber mal abchecken, ob sie mit der Scheibe härtegradmäßig klarkommen.

8 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 26.05.2009

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

• Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.