Cd-Besprechung

Pothead

Tuf Luv

Janitor Records
  Vö: 22.09.2003

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  10.2 Punkte
Stimmenzahl: 280

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

POTHEAD sind drei Wahlberliner, die inzwischen ihr neuntes Album "Tuv Luv" am Start haben. Um ihre (nicht nur) musikalische Unabhängigkeit zu sichern, haben die drei ihr eigenes Label "Janitor Records" gegründet. Nebenbei sei erwähnt, dass der Bandname Programm ist: Die Jungs gönnen sich gerne mal die ein oder andere Selbstgedrehte.

Das Rock-Trio ist schon ewig in der Musikbranche, umso überaschender ist der frische, unbekümmerte Auftakt des Albums: Mit "Rock Child" ist ein Stoner Rock-Brett vorangestellt, damit niemand auf falsche Gedanken kommt, danach kommen zwei unheimlich lockere "damped string" Songs. "Dr. de Structo" ist groovt und kommt ganz ohne Brachialitäten aus, verliert dadurch aber nichts an Magengrubendröhnung. Und "Globetrotter" ist einfach eine herrliche Rock´n´Roll Ironie. Feiner Riff mit subtilem Schlagzeug, dazu eine warme, herzliche Gesangslinie. Das alles wird kurzzeitig unterbrochen von einem kurzem Solo-Riff, das mit den Worten "Go, Johnny, go!" die ironische Spitze bekommt. Anschließend kehren POTHEAD zum Trash zurück, "Constantinople" erinnert an 80er Metal und kann nicht sonderlich überzeugen. Mit "Kumquat" und dem politischen "Troop" versinken POTHEAD im bleischweren Dark Rock, ehe "Tuv Luv" wieder sehr gemächlich und auflockernd daherkommt. "Bananas" bietet eine nette Keyboard-Gitarren Mischung, über der Brads Gesang zur Geltung kommt. "Tacoma" ist wieder Trash, "Aquarius and The Easy Rider" eher Stoner und zu guter Letzt hat "Truck" einen Country-Sound Einschlag mitbekommen.

POTHEAD bieten also sehr viel Abwechslung mit ihren 12 Songs, allerdings kann der gute Eindruck der Opener nicht ins Ziel gerettet werden. Trotzdem ein lohnenswertes Album, das sicherlich viele verschiedene Geschmäcker erreichen kann, ohne dabei seine Gemütlichkeit einzubüßen.

10 Punkte (von max. 15)

Burkhard Fückel, 21.09.2003

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