Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.9 Punkte
Stimmenzahl: 22
Vor bereits fast zwei Dekaden erfand Steven Wilson einen Bandnamen, den er benutzte, um seine im Alleingang erschaffene Musik diversen Plattenfirmen schmackhaft zu machen. In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich das Hirngespinst immer mehr zur Realität und Wilson fand nach und nach verschiedenste Leute, die ihn in seinem musikalischen Bestreben unterstützten. Porcupine Tree wurden zu einer richtigen Band und schafften es, unter Fans von progressivem Rock und komplexen Metalsounds vom Geheimtipp zur festen Größe zu reifen. Das letzte Album In Absentia erreichte einen erstaunlichen Status und konnte gleichzeitig erstmal eine breite öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schaffen der Band lenken.
Das neue Album Deadwing beginnt mit knapp 10 epischen Minuten, welche den Hörer gleichsam herausfordern und an der Hand nehmen. Gewaltige Gitarrenriffs, sphärische Keyboard-Spuren und druckvolle Rhythmen verbinden sich und rütteln erstmal ordentlich durch. Mit Shallow wird’s dann zwar nicht weniger aggressiv aber deutlich kompakter. Etwas über 4 Minuten, die einen gut arrangierten und pointiert geschriebenen Rocksong zeigen, der mit Riffhärte und melodischer Gesangsführung glänzen kann. Lazarus schlägt als Singleauskopplung sanftere Töne zwischen weichen Klaviertönen und untermalenden Slidegitarren an.
follow me down – to the valley below – you know – moonlight is bleeding – from out of your soul...
Mit Start Of Something Beautiful und Glass Arm Shattering geben Porcupine Tree zum Ende des Albums eine Kostprobe davon, wie sie dem Begriff `Spacerock` Leben einhauchen. Gerade ersterer Song begeistert mit hypnotischem Basslauf und effektvoll verzierten Hall-Gitarren, sowie der eindringlichen Stimmlage von Mastermind Wilson. Zum Ende hin wechselt dieser 7 ½ Minüter dann seine melodische Grundstimmung und lässt den Hörer angenehm überrascht noch einmal genauer hinhören.
god is in my fingers – god is in my head – god is the trigger – god is power – god is proof – god is fashion – god is fame – god gives meaning – god gives pain – i got a halo around me...
2 Eigenschaften, die man zum vollen Genuss dieser Platte mitbringen sollte, sind zum Einen Geduld, da sich die Songs teilweise sehr langsam aufbauen, hochschaukeln und erst Schritt für Schritt ihre Struktur offenbaren, und zum Anderen Begeisterung für Komplexität und perfektionierte Musikalität, denn simpel geht definitiv anders. Für alle Progrocker ist der aktuelle Output von Porcupine Tree sowieso Pflicht, aber im Grunde können Fans jeglichen (Rock-) Genres hier Momente finden, die sie mit Zufriedenheit und Spannung versorgen. Sich darauf zeitlich wie auch stimmungstechnisch einzulassen ist allerdings unabdinglich.
Empfohlener Promosticker: Für Fans von DREAM THEATER // A PERFECT CIRCLE // OCEANSIZE // KING CRIMSON // THE MARS VOLTA
11 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 30.04.2005
TRACKLIST
1. Deadwing
2. Shallow ***
3. Lazarus ***
4. Halo
5. Arriving Somewhere But Not Here
6. Mellotron Scratch
7. Open Car
8. The Start of Something Beautiful ***
9. Glass Arm Shattering
[ *** Anspieltipps ]
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