Cd-Besprechung

Pete Murray

Feeler

Columbia / Sony Music
  Vö: 28.06.2004

Bewertung:  7 Punkte
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Bob Dylan, Nick Drake und Neil Young, das sind die Musiker, die Pete Murray – ein aus Brisbane stammender Singer / Songwriter – als Referenzen für sein musikalisches Schaffen ins Felde führt. Damit behält er in puncto eingeschlagener Musikrichtung durchaus Recht, nicht jedoch unbedingt in Sachen musikalischer Qualität und Begeisterungs-Potential.

In gut 41 Minuten vertont Pete Murray auf „Feeler“ all den Herzschmerz, zu dem er fähig ist. Zusammen ergibt dies elf ziemlich wehleidige Klagelieder. Im Mittelpunkt steht dabei stets Murrays Gesang, der mal sehr zurückhaltend und mal energischer von seiner Band begleitet wird. Nicht zu leugnen ist Murrays Gespür für gefällige Melodien. Tracks wie „Feeler“, „So Beautiful“ oder das abschließende „Ten Ft Tall“ machen ein mühsames Einhören in dieses Album entbehrlich. Überhaupt: „Feeler“ zielt stark in Richtung Mainstream. Man hört dem Album an, dass neben aller Emotionalität auch die Charttauglichkeit nicht aus dem Auge gelassen wurde. Nicht ganz umsonst wurde Murray auch von einem großen deutschen Boulevard-Blatt über den grünen Klee gelobt.

Zu oft allerdings verlieren sich die Songs Murrays in allzu bekannten und glatten Songwriter-Schemata. Da findet man nichts, woran man sich reiben könnte, kaum Elemente, die langfristig für Spannung sorgen würden. So sehr man dieses Album auch auf Dauer interessant finden möchte, es gelingt einem nicht so recht. Das vergleichsweise rockig ausgefallene „Lines“ bringt immerhin ein bisschen mehr Schwung in die Angelegenheit. Und auch das mit Hammond-Orgel und alberner Flöte garnierte „Fall Your Way“ ist geschickt arrangiert und kurzweilig.

Im Ganzen allerdings bleibt – trotz der unbestrittenen handwerklichen Qualitäten Murrays - von den Songs zu wenig hängen, um nachhaltig begeistern zu können. Koryphäen wie Dylan oder Drake bleiben unerreicht. „Feeler“ ist nicht mehr als ein ganz nettes Songwriter-Album – aber unter Garantie auch nicht weniger.

7 Punkte (von max. 15)

Martin Baum, 03.07.2004

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