Cd-Besprechung
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Die rheinische Metalband PERZONAL WAR kenne ich seit ihrem 2004er Output „Faces“, die Platte von damals hat mich restlos überzeugt – auch die 2005er Scheibe „When Times Turn Red“ war nicht von schlechten Eltern (siehe auch hierzu Review vom 21.11.2005).
Demzufolge freute ich mich auf die neueste Langrille aus dem Hause PERZONAL WAR namens „Bloodline“. Den Silberling gleich zu Hause in den Player reingelegt und los gings ... die sukzessive ansteigende Ernüchternung sowie die nach und nach aufkeimende Enttäuschung. War der Opener „Evolution“ noch gut bis okay, folgten zwei Songs die einerseits zu modern („Utopia“) und anderseits zu hektisch („All Sides Black“) klangen. Gleich die ersten drei Songs kratzten an meinem über Jahre hinweg gewonnenes, positives Bild von PERZONAL WAR. Aus dem klasse Groove, dem richtig geilen Thrash-Riffing war ein wildes Songwirting geworden. Komisch.
Lichtblick war dann wieder „This Dead Meaning“, doch dann ging es durchschnittlich bis eher belanglos weiter. Auch die Unterstützung der Band durch Szenegrößen wie zum Beispiel Schmier (DESTRUCTION), Victor Smolski (RAGE) oder Manni Schmidt (GRAVE DIGGER) halfen nicht, um „Bloodline“ analog wie den letzten Longplayer „When Times Turn Red“ erstrahlen zu lassen. Hätten PERZONAL WAR auf sich alleine und ihre alten Stärken verlassen, wäre der Schuss vielleicht nicht nach hinten losgegangen. So waren wahrscheinlich zu viele Einflüsse präsent, die in Songs verpackt wurden und in Folge die Songs leicht überladen hat.
Der Sound bzw. die Produktion der Scheibe ist zweifellos super, doch die Songarrangements erinnern an Neo-Thrash / Nu-Prog gespielten Metal. Und dieser Metal-Stil passt meines Erachtens nicht zu PERZONAL WAR. Zu erbarmungslos ist das Geknüppel, das Gitarren-Geschreddere geworden, zu wenige Hits sind auf dem Album vertreten. Richtig gut ist noch die Halbballade „The Same Blood“ geworden, mehr Songs von diesem Niveau hätten der Platte gut getan.
Ich denke, dass „Bloodline“ das „St. Anger“ (METALLICA) von PERZONAL WAR geworden ist. Laut, aggressiv, unnahbar. Erhofft hatte ich mir eine andere Art von Musik, aber keine für meinen Geschmack eher durchschnittliche Scheibe, die in der Veröffentlichungsflut untergehen wird. Schade (al-180).
8 Punkte (von max. 15)
ANDI , 03.06.2008
TRACKLIST
1. Evolution ***
2. Utopia
3. All Sides Black
4. This Dead Meaning ***
5. Two Borders
6. Shred
7. Infected Choice
8. Dying Face
9. New Confidence
10. More Than A Day
11. The Same Blood ***
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