Cd-Besprechung

Peeping Tom feat. Mike Patton

Peeping Tom

Ipecac
  Vö: 26.05.2006

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  10.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Immer wieder diese Hoffnung. Macht Mike Patton, ehemaliger Frontgenius von „Faith No More“, wieder hörbare Musik wie damals zu den „King for a Day, Fool for a Lifetime“ Zeiten? Und immer wieder wird diese Hoffnungen durch den Begründer von Ipecac Records mit Projekten wie Tomahawk oder Fantomas zerstört. Aber Moment… Diesmal wendet er sich tatsächlich von der Kakophonie ab. Der Mann, der „The Mars Volta“ wie Mainstreampopper aussehen lässt und dies auch in der Öffentlichkeit kundtat, lässt beispielsweise im zweiten Track „Mojo“ wieder die gute Seite hervorblitzen. „Evidence“ lässt grüßen. Und das ziemlich offensichtlich oder evident. Ob das eine gewollte Anspielung war?
Das Projekt, um das es sich handelt, heißt genau wie das Album, „Peeping Tom“.
Trotz dieser lichten Momente, mag dieses Album nicht auf der ganzen Linie überzeugen. Aber wer will es dem Freigeist Patton verübeln? Er definiert die Grenzen der (seiner) Musik und gibt einen Scheiß auf andere Meinungen. Würde es ihn nicht geben, wäre die Musiklandschaft um einiges grauer und uninteressanter. Man denke nur an East West Blast Test oder das Dub Trio. Wer einen Einblick in das Werk des Mike Patton gewinnen will, dem sei Peeping Tom zu empfehlen. Und auch die Gästeliste weiß mit Hochkarätern wie Norah Jones, Massive Attack oder Dan the Automator zu überzeugen. Peeping Tom ist, neben Mr. Bungle, das vielleicht leicht zugänglichste und eingängigste Werk seines Schaffens. Wenn man dies überhaupt bei Patton behaupten kann.

Fazit: Todsicherer Liebling der intellektuellen Musikpresse. Das einzige, was Patton musikalisch wohl nicht mehr machen kann, ist zu überraschen und komplett zu überzeugen. Schade. Hätte ganz groß werden können.

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 25.05.2006

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