Cd-Besprechung
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Um eins vorweg zu nehmen: Peaches Rules! Nicht dass ich mich zu rudimentären Teenager-Jargon hinreißen lasse, um mich herauszureden, aber diese Frau ist einfach der Wahnsinn. Das nur für den Anfang, um nicht als Nörgler dazustehen. Nach den Hammer-Alben mit den genial-anzüglichen Namen: „Fatherfucker“ und „Impeach My Bush“, folgt nun endlich „I Feel Cream“. Ebenfalls an Provokation nicht zu übertreffen. Gleich der erste Titel „Serpentine“ gibt die Richtung vor: „Never straight line, serpentine“, niemals geradeaus, sondern schön die Serpentinen hoch, also um den Berg schlängeln. Die Songs bewegen sich dann aber doch zwischen Rock und Techno mit Kopfnicker-Attitüde. Peaches ist der elektronische Rocker schlechthin. Auch wenn das nicht gender-korrekt ist, doch das ist Rock´n´Roll im elektronischen Gewand. Leider sind die echten Gitarren zum größten Teil verschwunden, was schade ist. Besonders der Rotz-Faktor der beiden Vorgängeralben, man denke an das formidable Duett mit Iggy Pop, ist ein wenig auf der Strecke geblieben. Nun wäre aber Peaches nicht Peaches, wenn ihr das mal eben scheißegal wäre. Die Beats sind immer noch technoid, der Sound trashig und die Texte anzüglich, herausfordernd und erstmals auch nachdenklich. „Lose You“, die erste nachdenkliche Ballade der Wahl-Berlinerin, will so gar nicht zu ihr passen. So wie ein Hosenanzug ziept das Ding an der flippigen Peaches und klingt dabei wie die super-glatte Nelly Furtado. Überhaupt beschleicht einen das Gefühl das sich der Mainstream irgendwo in der Platte versteckt hätte. Hat er aber nicht. Denn der moderne Pop ist Peaches richtig schnuppe, sie macht dass worauf sie Bock hat. Nur der Mainstream klaut bei Peaches. Wenn man das bedenkt, kann man „I Feel Cream“ wunderbar ohne Vorurteile hören. Herausragend sind dass 80er-Jahre Revival „Talk To Me“, das sofort zum Tanzen animiert und „Mud“, welches mit wundervollen Harmonien angereichert ist. Leider erreicht das Niveau der Platte nicht ganz die beiden Vorgänger, was auch schwierig wäre, denn vergleichen lassen sich die Alben eh nicht. Peaches aber ist und bleibt trotzdem einzigartig. Endlich ein Künstler, der macht was er denkt. Klasse!
13 Punkte (von max. 15)
frank fischmann, 13.05.2009
TRACKLIST
1. Serpentine
2. Talk To Me***
3. Lose You
4. More
5. Billionaire 6. I Feel Cream*** 7. Trick Or Treat
8. Show Stopper
9. Mommy Complex
10. Mud***
11. Relax 12. Take You On
[ *** Anspieltipps ]
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