Cd-Besprechung
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Paulsrekorder vertraten Anfang 2008 bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest“ mit ihrem Song „Anna“ das Bundesland Bremen und belegten letztendlich den „glorreichen“ 11 Platz und waren somit laut Amazon Kurzbeschreibung „Gewinner des Herzen“.
Problematisch ist nur, dass Gewinner der Herzen zu Recht keine Gewinner sind und meistens ein übersteigertes Selbstbewusstsein haben. Sie beanspruchen den ersten Platz eigentlich für sich und diskreditieren somit die Leistung der besser platzierten, indem sie sich in billige Polemik flüchten um ihren Neid und die Scham der schlechten Leistung schön zu quatschen.
Siehe „Meister der Herzen“ Schalke 04 beim Fußball. Und dasselbe Gefühl beschleicht einem auch bei Paulsrekorder. Die Musik auf „Hier Und Oben“ ist so hip und aktuell, dass der große Durchbruch anscheinend nur eine Frage der Zeit war. NDW, smarte Texte, authentisch und humorvoll und dann auch noch rockig. Eben 80er Poppunk. So viele Dinge auf einmal? Genau. Das geht nun wirklich nicht. Paulsrekorder ersticken zum Teil an ihren Ansprüchen und bringen ihre Musik nicht auf den Punkt. Einige gute Ansätze die an deutschsprachige Pale oder Franz Ferdinand erinnern, werden mit billigen Synthies und einer quäkenden Stimme zugekleistert.
Das Image und das Auftreten ist ebenfalls so eine Sache.
Der Sänger ist eine metrosexuell anmutende, männliche „Mietze“. Wie der Frontmann bei „Rhythmus Videoclip“ das „heiß“ ausspricht, lässt dieser keinen anderen Vergleich als zu Mia zu.
Fazit: Pauslrekorder ist die neue Neue Deutsche Welle. Professionell, teilweise gekonnt und trotzdem mit fadem Beigeschmack. „Anna“ und „An, mach mich aus“ sind zugegebenermaßen Ohrwürmer, nichtsdestotrotz würde auch ab und an „Piep Piep Kleiner Satellit“ von Blümchen in das Schema von Paulsrekorder passen. Eins haben sie jedoch geschafft: Sie sind wesentlich besser als ihre Bremer Kollegen von Revolverheld. Wobei das eigentlich nicht das Problem sein sollte. Insgesamt voll ausreichend.
6 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 21.09.2008
TRACKLIST
1. Hol mich hier raus
2. Discomädchen
3. Verschwende meine Zeit
4. An, mach mich aus
5. Jetzt
6. Begraben
7. Anna
8. Lauf
9. Hier und oben
10. Kühl
11. Einlaufen
12. Captain future
13. Rhythmus Videoclip
[ *** Anspieltipps ]
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