Cd-Besprechung

Paul McCartney

The McCartney Years (3 DVD Box)

Warner Music Group Germany
  Vö: 09.11.2007

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  6.9 Punkte
Stimmenzahl: 24

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Memory almost full? Oder gar: gone? Vergegenwärtigt man sich die letzten Monate/Jahre, erscheint es durchaus angebracht, diese Frage stellen zu dürfen: Nach dem großartigen und ersten Album, dass des Beatles-Erbes in der langen Solo-Karriere des (Sir) Paul McCartney würdig erschien (das von Nigel Godrich produzierte 2005er-Album „Chaos And Creation In The Backyard“), war es musikalisch zuletzt eher ruhig geworden um den ehemaligen Pilzkopf. Jegliche musikalische Aktivität wurde förmlich überblendet vom medialen „Hype“ der Scheidung von seiner Noch-Ehefrau Heather Mills. Daran konnte auch das im Juni diesen Jahres veröffentlichte Album „Memory Almost Full“ nichts ändern.

Nun erscheint, passend zum Weihnachtsgeschäft, ein weiterer Versuch, an die Musik des Herrn McCartney zu erinnern – und das, mit Verlaub, auf die denkbar ranschmeißendste Art und Weise, die man sich vorstellen kann; was gerne aber auch positiv interpretiert werden darf: Die Dreifach-DVD Box „The McCartney Years“ präsentiert immerhin sämtliche Videoclips Paul McCartneys und dazu eine Fülle von Bonusmaterial; die Gesamtspielzeit beträgt 375 Minuten.

Angefangen bei der ersten Solosingle „Maybe I’m Amazed“ von 1970 über Klassiker wie „Band On The Run“, „Ebony And Ivory“, „Mull Of Kintyre“ und „Hope of Deliverance“ bis zu „Fine Line“ vom „Chaos“-Album – „The McCartney Years“ ist nicht mehr und nicht weniger als eine Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte englischer Pop-Musik. Dazu kommen ein „Unplugged“-Konzert, sowie – als absolutes Highlight – ein Mitschnitt des phänomenalen Auftritts auf dem Glastonbury Festival 2004. Dass es dort (und auch auf dieser DVD) die Beatles-Songs – allen voran „Hey Jude“ – sind/waren, die am nachhaltigsten beeindrucken, darf natürlich gerne als symptomatisch für die Solo-Karriere des Paul McCartney angesehen werden.

„Memory“ also, so darf - abschließend - konstatiert werden, ist durchaus noch nicht „full“; der Fokus beginnt sich wieder auf die Musik zu konzentrieren; die Klatschpresse darf das unwürdige Kapitel „Heather Mills“ langsam gerne wieder schließen. McCartney selbst scheint ohnehin bereits einen Schritt weiter zu sein: Es kann jedenfalls kein Zufall sein, dass der Titel des letzten Albums ein Anagramm für „For My Soulmate LLM“ darstellt – die Initialen von Linda (Louise) McCartney, Pauls im Jahr 1998 verstorbene Ehefrau.

12 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 01.12.2007

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

• Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.