Cd-Besprechung

Pathfinder - Fifth Element

Pathfinder

Fifth Element

Sonic Attack
  Vö: 25.05.2012

Bewertung:  4 Punkte
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Als alter Bruce Willis-Fan weckt der Titel des zweiten Pathfinder-Longplayers „Fifth Element“ natürlich gleich Erinnerungen an den gleichnamigen Willis-Film. Anders als im Film, in dem die Liebe das fünfte Element verkörpert, haben die Polen allerdings die Kreativität zum fünften Element auserkoren und hierum ein Album zusammengebastelt, dessen Konzept die Suche nach dem spirituellen Lebensinhalt des Menschen ist, die hier als ein Akt der Kreation und der Phantasie dargestellt wird.

Das klingt alles ein wenig abgehoben und auch die „Listening Tips“ im Promozettel klingen wenig vielversprechend. Dort heißt es nämlich: „1. Listen to „Fifth Element“ with your body upside down; 2. The best way to understand Pathfinder’s music is to reverse the whole album, speed it up to 250bpm and play it together with normal tempo songs!”. Eine Aussage, die so herrlich sinnentleert ist und die Frage aufwirft, warum Pathfinder die Scheibe nicht gleich rückwärts mit 250 Beats pro Minute auf den Rohling gepresst haben (am Besten noch mit einer zweiten Bonus-CD, die die aus Bandsicht besten Songs mit normaler Geschwindigkeit enthält, um sie parallel abzuspielen). Eine Antwort hierauf werden wir wohl nie erhalten und genau genommen lege ich hierauf auch keinen Wert.

Wenden wir uns also der Musik zu: Pathfinder sind ein Symphonic Power-Metal-Act mit epischen Arrangements und soundtrackartigen, pompösen Soundtrack-Orchestrierungen. Das Sextett hat in aller Bescheidenheit gleich einen eigenen Subgenre-Begriff für seine Musik erfunden, nämlich Dream Metal. Wem jetzt Erinnerungen an die italienischen Rhapsody bzw. Rhapsody of Fire und deren seinerzeit unter der Bezeichnung „Hollywood Metal“ laufende Alben hochkommen, der liegt goldrichtig, denn Pathfinder können durchaus als Rhapsody (of Fire)-Klon durchgehen, sieht man mal davon ab, dass sie ein wenig flinker als die Italiener auf ihrem Instrumenten unterwegs sind.

Die Ähnlichkeit beschränkt sich dabei keineswegs nur auf den musikalischen Auftritt, sondern auch auf die Qualität des Albums, das ähnlich wie die Rhapsody (of Fire)-Alben total an mir vorbei läuft, ohne irgendwelche nennenswerten Akzente setzen zu können. Aber vielleicht liegt das ja auch nur daran, dass ich mich nicht an die oben genannten „Listening Tips“ gehalten habe und das Album auf herkömmlich Art konsumiert habe. Mag sein, dass eine alternative Herangehensweise an „Fifth Element“ tatsächlich zu einem anderen Hörerlebnis geführt hätte (auch wenn ich es hartnäckig bezweifel), aber an der unterirdisch schlechten Soundqualität hätte dies wohl gar nichts geändert. Das Album ist sich seiner überschaubaren Qualitäten offensichtlich nur zu deutlich bewusst und dröhnt daher nicht kraftvoll und selbstbewusst, sondern vor allem sehr leise aus den Boxen. Hinzu kommt – und das ist das eigentliche K.O.-Kriterium – dass die Produktion jeglichen Druck vermissen lässt, was seinen ohnehin sehr bescheidenen Genuß weiter minimiert.

Es bleibt also der Eindruck einer total vermurksten Scheibe, die außer heißer, tonaler Luft nichts zu bieten hat außer die Erkenntnis, dass die Skip-Taste manchmal leider doch ein ziemlich stumpfes Schwert sein kann. Nämlich genau dann, wenn man eigentlich gleich alle Songs eines Albums überspringen möchte. Doch für solche Fälle hat ein sehr kluger Mann einst die Reject-Taste quasi als letzte Verteidigungslinie erfunden und genau hiervon mache ich nun Gebrauch.

4 Punkte (von max. 15)

Jürgen 21.05.2012

TRACKLIST
1 Ventus Ignis Terra Aqua
2. Fifth Element (***)
3. Ready To Die Between Stars (***)
4. The Day When I Turn Back Time
5. Chronokinesis
6. March To The Darkest Horizon
7. Yin Yang
8. Elemental Power
9. Ad Futuram Rei Memoriam
10. When The Sunrise Breaks The Darkness
11. Vila
12. Spartakus And The Sun Beneath The Sea (Bonus)
[ *** Anspieltipps ]

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