Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.6 Punkte
Stimmenzahl: 219
Es ist immer gut mit einem Zitat zu starten wenn einem kein vernünftiger Anfang einfällt. Deswegen wird Thees Uhlmanns hierfür zu Rate gezogen. Die Tomte Laberbacke sagt nämlich folgendes über Pale: „Schön, wenn zwei Sachen aus Aachen es schaffen im Jahr 2006 erstklassig zu werden!“
Dieses Statement verschleiert jedoch zweierlei Tatsachen. Erstens, waren Pale schon immer erstklassig (vor allem mit „How To Survive Chance“) und zweitens ist es nicht schön, dass Aachen erstklassig ist. Ich möchte hier nicht orakeln, aber Aachen ist in der Winterpause Träger der roten Laterne in der „T-Com Bundesliga“ und stürzt sich kopflos mit Verzweiflungseinkäufen in die Verschuldungsspirale und muss somit in die Regionalliga Zwangsabsteigen. Dann wird es bei Alemannia und Kultfigur Kampfgraf wohl ein Zähneklappern geben. Das passiert Pale aber sicherlich nicht.
Denn die Pflümliboys liefern mit „Brother. Sister. Bores!“ ein gutes, wenn auch nicht überragendes Album ab. Warum nicht überragend? Ganz einfach. Die Hits fehlen. Außer „You Wanna Be So Good“ ist kein richtiger Parkettfeger zu finden. Die Zündschnur ist viel zu lang und deshalb gibt es nur eine kleine Verpuffung anstatt einer Explosion. Das Vorgängeralbum wirkte noch frisch, unverbraucht, unbekümmert und ansatzweise sogar durch die eingesetzten Streicher pompös. Davon ist leider nicht mehr all zu viel übrig. Kein Mut und zu verkopft? Mag sein. Das liegt dann wohl am Manifest. Pale wollen zeigen, dass sie es ernst meinen. Und das ist Schade. Viel charmanter war der Pathos der Liebesschnulzen („Everytime You Say Hey“) und das Augenzwinkern eines Saxophonsolos („Thank You Finsbury“). Aber Pale sind wohl erwachsen (hust!) oder zumindest auf dem Weg dahin. Tja, Reisende soll man nicht aufhalten und Dagebliebene soll man nicht mitnehmen, wie es so schön heißt. Die alten Pale waren besser , aber ich hasse auch Mando Diao und denke, dass viele das Album trotzdem mögen werden. Sei es aufgrund des Grand Hotel Logos oder aufgrund der Musik an und für sich.
Fazit: Vielleicht liegt es daran, dass man ewig auf das Album warten musste und die Songs von „How To Survive Chance“ immer noch so präsent sind, aber mit „Brother. Sister. Bores!“ ist nicht mehr als das untere Mittelfeld der Bundesliga drin. UI-Cup mit der Tendenz international zu spielen. Aber nicht gegen die ganz großes. Schachtjor Donezk oder so.
Note: Noch gut.
10 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 18.08.2006
TRACKLIST
1. Take Me Out, Bouncers!
2. You wanna be so good
3. A Clash At The Nightclub
4. Keep on. Bad Bird
5. Sister. You Are About To Break Out
6. I Am Sorry (You Are Not)
7. Gal. Why Don`T You Adore Me?
8. I Am A Ghost
9. What Has Happened?
10. (Look, They Call You) Believer
Disk: 2
1. Whatever Turns You On
2. Viva Squares
3. All I Need Is A Comeback
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