Cd-Besprechung
Leserwertung: 11.1 Punkte
Stimmenzahl: 113
Surprise, Surprise – Hier kommt die Überraschungsbombe des Monats, vielleicht sogar des Jahres. Open Hand = Emo/Posthardcore? Nix Da! Die Zeiten, in denen diese Band so einfach zu durchschauen war sind mal so was von vorbei. Mit “You And Me“ erscheint dieser Tage ihr erstes richtiges Album, nachdem “The Dream“ eine Zusammenstellung von zwei älteren EPs war. Und obwohl bereits auf dieser CD starke Songs wie “Life As Is“ oder “11th street“ auszumachen waren, haben Open Hand mit ihrem neuen Werk eine mehr als erstaunliche Wandlung vollzogen, die für einige offene Münder und hoffentlich auch für ebensolche Ohren sorgen dürfte.
Und was für ein reges und buntes Treiben hier herrscht. Knallig-hitverdächtige Ohrwürmer wie “Tough Girl“ oder “Crooked Crown“ hätten mühelos auch das letzte Foo Fighters Album veredeln können. Der Titeltrack kommt mit satt-schleppendem Groove und fetten Breitwand-Riff-Gitarren daher, als habe er tonnenweise staubigen Wüstensand eingeatmet. Ein Song, der auch den Königinnen der Steinzeit gut zu Gesicht stehen würde. Zwischendurch wird noch ein kleiner Ausflug ins Power-Pop Land unternommen (Tough Guy), und das so überzeugend, dass es Rivers Cuomo und seinen Weezer Mannen Angst und Bange werden dürfte.
Wo anderen Bands im Laufe eines Albums langsam aber sicher die Puste ausgeht, setzen Open Hand mit “Trench Warfare“ (wunderschön melodisch und entspannt) und “Hard Night“ (psychedelischer Tiefton-Slow-Rocker) noch mal zwei absolute Kracher obendrauf, die so gut sind, dass sie wie völlig überzuckerter Sirup in den Gehörgängen kleben bleiben. Hier mag man sogar eine kleine Nuance der Smashing Pumpkins aus ihren Grunge Tagen von Anno 1993 heraushören.
Bei “Her Song“ oder “New Speak“ lassen Open Hand ihrem Ideenreichtum und Experimentiersinn freien Lauf. Verzerrte Vocal-Decoder-Helium-Gesangsspielereien und dezent eingestreute Percussion Zusätze sind da nur die offensichtlichsten Endeckungsmöglichkeiten. Dieses begeisternde Album hat weit mehr zu bieten, als ein oder zwei Hördurchgänge zu Tage fördern könnten. In wirklich jedem Song offenbaren sich neue spannende Songwriting Einfälle. Call it Power-Stoner-Pop-Grunge-Rock...if you want.
Die einzige Angst, die bleibt, ist die, dass Open Hand mit diesem famosen Album im Szene Stacheldraht hängen bleiben und aufgrund der doch eher für andere Musikstile bekannten Label Trustkill und Roadrunner auf taube Ohren seitens der Mainstream-Musikpresse stoßen könnten. Das wäre wirklich traurig und schade, denn wie oft findet man sich schon nach dem Anhören eines Albums überrascht und beeindruckt zugleich wieder? Hm? Eben!
Empfohlener Promosticker: Für Fans von QUEENS OF THE STONE AGE // AMPLIFIER // FOO FIGHTERS // MY VITRIOL // BLACKMAIL
13 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 18.02.2005
TRACKLIST
1. Pure Concentrated Evil
2. Her Song
3. Tough Girl ***
4. You and Me ***
5. Tough Guy ***
6. Jaded
7. The Ambush
8. Take No Action
9. Newspeak
10. Crooked Crown ***
11. The Kaleidoscope
12. Waiting for Katy
13. Trench Warfare ***
14. Hard Night ***
15. Elevator (Bonus Track)
[ *** Anspieltipps ]
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