Cd-Besprechung

Only Crime - To The Nines

Only Crime

To The Nines

Fat Wreck
  Vö: 12.07.2004

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Alle Mitglieder einer Band können meinetwegen tausend Seitenprojekte haben und sich musikalisch umorientieren, indem sie sich kreativ austoben oder ihren Idolen aus der Jugend huldigen.
Sänger dürfen das somit natürlich auch. Nur das macht meistens kaum Sinn. Im Falle „Only Crime“ macht das überhaupt keinen Sinn. Denn der Sänger Russ Rankin, der ebenfalls bei einer nicht gänzlich unbekannten Band namens Good Riddance seine Stimmbänder vibrieren lässt, hat so ungefähr eines der markantesten Stimmorgane im Punkrockbereich. Und somit vergleicht man Only Crime immer mit seiner Hauptband.
Und beim Vergleichen fallen einem wahrlich nicht viele Unterschiede zu Good Riddance auf.
Teilweise drücken Good Riddance vielleicht mehr auf das Gaspedal als Only Crime, dafür sind Only Crime aber einen Tick druckvoller und dissonanter in den langsameren Passagen.
Auch die anderen Bandmitglieder können nichts gegen diese dominante Stimme ausrichten und geraten viel zu oft in den „Good Riddance Sog“.
Und die anderen Bandmitglieder sind nicht „irgendwelche“ Statisten ohne Mitbestimmung. Das sind gestandene Punkrock und Hardcoregrößen wie z.B. Bill Stevenson (Descendents, All, Black Flag), Aaron Dalbec (Bane, Converge, Velocity Engine) oder Zach Blair (Hagfish, Gwar).
Nichtsdestotrotz ist „To The Nines“ von Only Crime ein ziemlich knorkes Album mit einigen schönen melodischen Hardcorekrachern (z.B. Sedated oder On Time“). Viele Bands würden sich bestimmt all ihre Extremitäten ausreißen oder ihr Erstgeborenes Kind verkaufen, um solche Hits schreiben zu können.
Und wer befürchtet, dass Good Riddance demnächst aufgrund der Seitenprojekte (das andere Projekt des Good Riddance Gitarristen, „Outlie“ kommt auch demnächst!) das zeitliche segnet, der kann sich ungehört dieses Album zulegen. Unterschiede wird der Laie nie, und der Musikkenner kaum hören. Aber warum mussten Only Crime auch im gleichen Studio wie Good Riddance aufnehmen und dann auch noch auf dem gleichen Plattenlabel unterschreiben? Die haben diese permanente Vergleiche doch herausgefordert!
Zum Abschluss dieser Rezension die Name Dropping Statistik: Good Riddance wurde 7mal erwähnt, Only Crime 6mal. Und da sage noch mal einer Statistiken seien nicht aussagekräftig. Andererseits: Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast...

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen01.07.2004

TRACKLIST
1.To the nines
2.Sedated***
3.Doomsday breach
4.R.J.R.
5.Real enemy
6.On time
7.Pray for me
8.Tenebrae
9.The well
10.Virus***
11.Fallen idols
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT