Cd-Besprechung

Onkel Tom - Nunc Est Bibendum

Onkel Tom

Nunc Est Bibendum

Drakkar
  Vö: 26.08.2011

Bewertung:  12 Punkte
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Rund zehn Jahre nach dem letzten Onkel Tom-Album haben der Sodom Sänger und Namensgeber Tom Angelripper und seine Mannen mit „Nunc Est Bibendum“ tatsächlich wieder ein neues Album am Start. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet, da ich bislang davon ausgegangen bin, dass die Band mit den drei Mitte / Ende der Neunziger Jahre veröffentlichten Alben „Ein schöner Tag“, „Ein Tröpfchen voller Glück“ und „Ein Strauß bunter Melodien“ das Feld deutscher Trinklieder hinreichend beackert hatte und das Thema somit maximal ausgeschöpft hat.

Das war wohl eine Fehleannahme, wie alleine schon der Albumtitel zeigt. „Nunc Est Bibendum“ heißt auf deutsch nämlich so viel wie „Nun muss getrunken werden“ und gibt damit die generelle Marschrichtung des Albums vor. Trotzdem unterscheidet sich die Scheibe von den vorgenannten früheren Werken der Band: Zunächst einmal finden sich deutlich weniger Cover-Songs, dafür aber vermehrt Eigenkompositionen auf der Scheibe. Zum anderen handeln nicht mehr alle Songs vom Hochprozentigen. Stattdessen findet sich auf dem Album mit „Lemmy macht mir Mut“ auch eine Hommage an Motörhead-Fronter Lemmy Kilmister, die Wacken-Hymne „Auf nach Wacken“ oder die ursprünglich bereits 2004 in Form einer EP herausgebrachte Verbeugung vor dem früheren AC/DC-Sänger Bon Scott („Bon Scott hab ich noch live gesehen).

Eine weitere Neuerung und - zumindest für mich - auch eine mittlere Überraschung ist die musikalische Vielfalt des Albums. Bisher galten Onkel Tom-Alben für mich nicht gerade als Inbegriff von Abwechslungsreichtum, sondern führten auf Grund der thematischen Eindimensionalität (wenn man mal von der Weihnachts-CD „Ich glaub nicht an den Weihnachtsmann“ absieht) schnell zu Verschleißerscheinungen, so dass meine Begeisterung für die Band von Album zu Album abnahm. Daher war meine Erwartung an das jüngste Werk der Band auch nicht gerade all zu hoch. Doch unverhofft kommt der Redensart zufolge bekanntermaßen oft und demzufolge komme ich nicht umhin, „Nunc Est Bibendum“ als gelungenes und abwechslungsreiches Album mit Ohrwurmgarantie zu bezeichnen. Als besondere Überraschung empfinde ich dabei die Eigenkompositionen, die bereits beim ersten Hören gut hängen bleiben und insgesamt einen starken Eindruck machen.

Ich würde zwar nicht so weit gehen wie das Label, dessen Anpreisungen zufolge die Scheibe sogar für Fans von Marius Müller-Westernhagen geeignet ist, aber mit „Nunc Est Bibendum“ haben Onkel Tom ihr bis dato stärkstes Album vorgelegt und sicherlich gute Chancen, ihren Fankreis auszuweiten. Verdiente zwölf Punkte für ein Album, dass nicht nur unter Alkoholeinfluss zu überzeugen weiß!

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 12.08.2011

TRACKLIST
1. Nunc est bibemdum
2. Wenn der Zapfhahn kräht
3. Auf immer und ewig (***)
4. In Junkers Kneipe (***)
5. Format C
6. Bier
7. Wie das Glas in meiner Hand (***)
8. Lemmy Macht mir Mut
9. Bon Sott hab ich noch live gesehen
10. Schade, dass man Bier nicht ficken kann
11. Ich hab dich zum Fressen gern
12. Ein Heller und ein Batzen
13. Auf nach Wacken
14. 1516
15. Drink doch ene met
[ *** Anspieltipps ]

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