Cd-Besprechung

One Man Army And The Undead Quartett

Grim Tales

Massacre Records
  Vö: 24.10.2008

Bewertung:  14 Punkte
Leserwertung:  12.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Was war das Geheule damals groß, als sich „The Crown“ 2004 auflösten. Jedenfalls bei mir, denn seit dem Götteralbum „Eternal Death“, welches noch unter ihrem ursprünglichen Namen „Crown Of Thorns“ (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Ami-Kapelle, die ihre Rechte an dem Namen gerichtlich durchsetzte) veröffentlich wurde, gehörte „The Crown“ zu meinen Lieblingsbands. Umso größer war dann aber die Freude, als sich „The Crown“-Frontgrunzer Johan Lindstrand relativ zügig nach dem Split eine neue Spielwiese suchte, die ursprünglich als Soloprojekt konzipiert war. Letztlich suchte sich Johan aber mit Mikael Lagerblad (lead g.), Pekka Kiviaho (rythm g.), Marek Dobrowolski (dr.) und Valle Adzic (b.), der später durch Robert Axelsson ersetzt wurde, weitere Mitstreiter, die fortan unter dem ebenso langen wie genialen Namen „One Man Army And The Undead Quartett“ firmierten.

Neben dem seinerzeit bei Nuclear Blast veröffentlichten 4-track-Demo „When Hatred Comes To Life“ kann das Quintett auf eine EP („Christmas For The Lobotomizer“) sowie zwei Alben zurückblicken, nämlich dem rechts starken Debüt „21st Century Killing Machine“ und dem etwas schwächer ausgefallenen Nachfolger „Error In Evolution“. Nach einer weiteren personellen Änderung (Pekka Kiviaho wurde durch Mattias Bolander ersetzt) steht die Band nun erneut in den Startlöchern, um ihr drittes Album „Grim Tales“ auf die Welt loszulassen. Obwohl „One Man Army…“ weiterhin bei Nuclear Blast unter Vertrag stehen, wurden die europäischen Rechte am Album interessanterweise an Massacre Records lizensiert.

Kann dem Fan im Endeffekt ja egal sein, welches Label die Scheibe nun herausbringt. Entscheidend ist schließlich die Musik. Der Start ins Album gelingt jedenfalls prächtig. Das Intro „Black Clouds“ sorgt für ein kurzes Vorglühen, bevor dann „Misfit With A MAchine Gun“ die erste Duftmarke setzt. Der Song wurde mit reichlich Trash-Riffs angereichert und ballert amtlich los. Bereits hier fällt die druckvolle Produktion auf, die auf ganzer Linie überzeugt. Im weiteren Verlauf bieten „One Man Army“ ihre bereits bekannte Death- / Trash-Mischung mit mächtig groovigen Elementen, bei denen immer mal wieder geschickt das Tempo herausgenommen wird. Das Album enthält neben einigen Up-Tempo-Geschossen („Misfit With A Machine Gun“, „A Date With Suicide“) mid-tempo-lastiges Material wie z.B: z.B. „Death Makes It All Go Away“, bei dem die recht melodiöse Gitarre so richtig zur Geltung kommt. Irgendwas, was auch nur annährend nach Ballade klingt, sucht man auf „Grim Tales“ natürlich und zu Recht vergeblich. Die einzelnen Songs sind qualitativ recht homogen ausgefallen und auf ähnlichem Niveau und enthält eigentlich keinen richtigen Aussetzter. Meine persönlichen Favoriten sind neben dem zuvor bereits angesprochenen „Misfit With A Machine Gun“ das mächtig eingängig „Bonenbreaker Propaganda“ sowie „Cursed By A Knife“, das vor allem anfangs mächtig Arsch tritt.

Einer alten Bauernweisheit zufolge soll das dritte Album für eine Band ja im Hinblick auf die Zukunft über Wohl oder Wehe das Entscheidende sein. Sollte diese Weisheit zutreffen, müsste man sich um die weitere Karriere von „One Man Army…“ wohl keine all zu großen Sorgen machen. Getreu dem Motto „No Fillers, just Killers“ servieren die Jungs ein ausgewogenes 11-Gänge-Menü, das der Zielgruppe sicherlich gut schmecken wird.

Daumen hoch!

14 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 11.10.2008

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