Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.3 Punkte
Stimmenzahl: 3
Als "grenzwertig" kann man das neue und selbstbetitelte Album von One Fine Day eigentlich nur bezeichnen. Äußerlich macht es in mit seinem knallblauen Digipack einen edlen Eindruck, dieser wird jedoch beim Hören fast ganz zerstört. Bereits das Intro, das eklatant an ein Intro von Good Charlotte erinnert, lässt nichts gutes Erahnen. Der Wortteil „Über-„ kommt einem an jeder Stelle in den Sinn. Überproduziert, Überambitioniert, Überladen, Überinstrumentalisiert, Überhört.
One Fine Day wollten anscheinend zuviel und herausgekommen ist ein Billy Talent Verschnitt der so viel sein wollte, aber so wenig geworden ist.
Anscheinend ist es im Moment Mode, den markant quäkigen und sehr leierigen Billy Talent Gesang zu imitieren und auf der Erfolgswelle mitzuschwimmen, was aber bei One Fine Day, wie auch schon bei Julia, nicht funktioniert. Neben billigen Schüttelreimen wie beim unerträglichen „Emiliy“ ( Emily, happy, me) fällt vor allem die totale Überarrangierung und die wechselnden Stile negativ auf. Einmal hört man seichte Streicher und leiert sich eine Schnulzenballade a la Emily zurecht und ein Song später wird die Swingkeule ausgepackt und man fühl sich an die Cherry Poppin Daddies erinnert. Das darauffolgende Stück namens „Wake Up“ beginnt dann in Schweinerockmanier mit einer Cowbell (was an und für sich schon eine Sünde ist!) und glänzt durch die Sinnfreiheit der Texte und wiederum durch unerträgliche Schüttelreime wie „Heart, God, Pot“. Aua. Wenigstens entschädigt die gute Refrainmelodie und rettet diesen Song. Doch es geht nicht positiv weiter. Das nächste Lied namens „Sunset Drive“ beginnt wieder mit einer Cowbell und soll wohl einen relaxten Song für das Cruisen sein. Das nehmen One Find Day mal wieder zum Anslass, um etwas Besonderes einzubauen. Eine Frauenstimme sorgt für weitere unnötige Abwechslung und lässt den Eindruck einer Fragmentsammlung weiter erhärten. Die Quintessenz des Songs ist übrigens: „Drive Or Die“. Wie tiefgründig.
Und als ob nicht schon genügend experimentiert worden wäre, folgt ein A Capella Intro und ein Maroon 5 Gedächtnissongpart.
Des Weiteren gibt es noch weitere Leierballaden („Not Enough“), Stadionrockintors „(Memories“) einen Uptempo Four On The Floor Stampfer („Showdown“) und einen atmosphärisches Prog Rock Gitarrenpart der dieses Stückwerk beschließt.
Fazit: Freunde und Gönner werden es als Vielfalt und Variantenreichtum titulieren. Im Endeffekt ist das neue One Fine Day Album aber unausgegoren und ÜBER-flüssig.
4 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 04.03.2009
TRACKLIST
1. Eat Your Lies
2. Jimmy's Day
3. Miracle
4. Emily
5. The Shadow
6. Wake Up
7. Sunset Drive
8. Modern Messiah
9. Not Enough
10. Memories
11. Showdown
12. Notorious
[ *** Anspieltipps ]
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