Cd-Besprechung

Omega Massif

Karpatia

Denovali (Cargo Records)
  Vö: 16.09.2011

Bewertung:  13 Punkte
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Eine der Entwicklungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Gitarrenmusik, die ich in den letzten Jahren wirklich gutheißen konnte, war das Revival harter, progressiver Metalbands. Kylesa und Baroness sind genauso zu nennen wie Torche oder Akimbo. Hierzulande tut sich auch einiges, mit großartigen Alben von The Hirsch Effekt, Caleya oder Long Distance Calling. Die nächste Sensation wird wohl Omega Massif heißen.

Schon länger geistert der Name durch die Weiten des Internets, von umjubelten Auftritten auf einschlägigen Festivals wie dem Roadburn in Tilburg ist die Rede, genau wie von einer schwer greifbaren Intensität, die ihre Instrumentalmusik in sich trägt. Spätestens mit "Karpatia" sollte auch der Sprung in die Herzen und Hirne der nicht allzu nerdigen Musikliebhaber gelingen. Das ungemein stilvolle Digipak, dass von düsteren Naturmotiven in dunklen Grüntönen geprägt ist, ist schon mal ein Fest für überzeugte Haptiker. Und auch die Musik verfehlt ihre Wirkung nicht. Die sechs Stücke auf "Karpatia" halten das Motiv der brachialen Naturgewalt aufrecht. Bedrohlich wie ein Sturm auf hoher See, beklemmend wie ein Nachtspaziergang durch den vernebelten Wald, angsteinflößend wie ein leerer Tank in der sibirischen Eiswüste. Ungezählte Gitarren erzählen eine Geschichte ohne Happy End, bauen immer höhere Türme, um sie mit ungezügelter Brachialität wieder einzureißen. Außerdem geht mir die Assoziation zu Sigur Ros nicht aus dem Kopf, die auf den zweiten Blick auch Sinn macht: Genau wie die Isländer stellen Omega Massif abgefahrene Dinge mit deinem Gehirn an, nur eben nicht auf die zärtliche, sondern auf die harte Tour.

Leute, merkt euch diesen Namen. Platten wie "Karpatia" können wie eine Droge wirken. Billiger und gesünder sind sie sowieso.

13 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 20.09.2011

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